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Statt Chagall ist Reinhold Nägele in der Dauerausstellung zu sehen

Motive von Reinhold Nägele zieren neuerdings eine ganze Wand in der Dauerausstellung. Es geht um Witz, Technik und um Systemkritik.

Donnerstag, 07. Mai 2020
Eva-Marie Mihai
57 Sekunden Lesedauer

Einen Chagall hängt man nicht einfach so ab. Zumindest nicht, ohne dass er eine Lücke hinterlässt. Das haben die Mitarbeiter des Museums im Prediger bemerkt, als sie das Gemälde „Le village rouge“ in die Sonderausstellung integriert haben. „Da blieb ein Loch“, sagt Museumsleiter Dr. Max Tillmann. Gut, dass es da noch die Bilder von Reinhold Nägele gibt, die diese Lücke äußerst gelungen schließen.

Von einem brillanten Techniker, der neben Radierungen auch Landschafts– oder Stadttopografien mit Hinweisen in die Moderne zeigt, spricht der Museumsleiter. Dabei zeugen seine Bilder von Humor, Satire und Mutterwitz – und dann gibt da noch die Facette des Systemkritikers. 1884 geboren, war Nägele Zeitzeuge des Nationalsozialismus und beider Weltkriege. Nicht zu übersehen. In der Mitte der Wand hängt sein Bild „Gefallenendenkmalweihe in Schwäbisch Gmünd“, Tempera auf Karton aus dem Jahr 1935.

Es sei typisch für den Künstler, die Szene aus der Vogelperspektive darzustellen, sagt der stellvertretende Museumsleiter Joachim Haller. „Er kommentiert durch die Malerei.“ Vor den dunklen Farben stechen die roten Hakenkreuzflaggen geradezu hervor. „Eine dämonische Stimmung“, beschreibt Haller. Auf dem Gemälde sind die Häuser um den Gmünder Marktplatz allesamt beleuchtet, bis auf das, in dem die jüdische Familie Czisch ihren Süßwarenladen gehabt haben soll.

Den gesamten Text lesen Sie am 8. Mai in der Rems-​Zeitung.

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