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Kommentar: So oder so Fans dazugewonnen

Dieses so wahnsinnige 2:1 des 1. FC Heidenheim gegen den Hamburger SV hat unser Redakteur Timo Lämmerhirt live in der Voith-​Arena verfolgt und er nennt die Gründe, warum es dieser FCH durchaus mit den Großen dieser 2. Liga aufnehmen kann. Ein Kommentar.

Sonntag, 21. Juni 2020
Timo Lämmerhirt
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer

Dieses 2:1 gegen den Hamburger SV sachlich und fachlich zu analysieren, dürfte selbst dem gewieftesten Medienfachmann schwerfallen. In einem Sportfilm made in Hollywood, wenn man davon ausgeht, dass der FCH der Protagonist in diesem ist, da hätte man sich dieses Ende denken können. Da wartet man schließlich auf das Happy End. Dieses 2:1 aber entsprach am Ende tatsächlich der Realität und hat stattgefunden am 33. Spieltag der 2. Fußball-​Bundesliga. In der vierten Minute der Nachspielzeit behielt zunächst Stefan Schimmer die Nerven, noch nervenstärker zeigte sich in der Folge der Österreicher Konstantin Kerschbaumer: Er netzte zum 2:1 ein. Schiedsrichter Deniz Aytekin pfiff danach sofort ab, der Last-​Minute-​Sieg dieser nie aufgebenden Heidenheimer war perfekt und dürfte dafür sorgen, dass die Mannschaft von Frank Schmidt bundesweit einige Fans dazugewonnen hat.
Endlich hat der FCH bewiesen, dass er die entscheidenden Spiele doch gewinnen kann. Zuvor vergab er schon einige Chancen, sich in die Top Drei zu spielen. Nun aber hat er es geschafft, hat sich im direkten Duell gegen den Hamburger SV an diesem vorbei auf den dritten Rang geschoben. Natürlich tun sie gut daran, beim FCH nun den Ball flachzuhalten, schließlich haben sie sich einzig und allein die Chance, diesen zur Relegation berechtigten dritten Platz aus eigener Kraft verteidigen zu können. Das ist bemerkenswert und lässt Menschen wohl bundesweit die imaginären Hüte ziehen – erreicht aber haben sie noch nichts. Sportlich gesehen zumindest. Denn in dieser Saison haben die Brenzkicker richtig viel Werbung in eigener Sache gemacht, dürften den einen oder anderen Fußballfan mit ihrer Moral überzeugt haben. Von der Qualität her ist dieser FCH sicherlich nicht so ein Topteam wie beispielsweise der VfB Stuttgart, Hannover 96 oder eben jenes Hamburg – mit dieser unbändigen Willensstärke und Moral aber, die Trainer Frank Schmidt den Spielern eingebläut hat, können sie es mit diesen Teams jederzeit aufnehmen. Und das tun sie. Nun braucht dieser kleine Klub, der 2004 noch in der Oberliga kickte, noch einen Sieg, um in der Relegation gegen den Tabellen-​16. der Bundesliga antreten zu dürfen. Es ist schon ein kleines Fußballmärchen, was da aktuell an der Brenz geschrieben wird.

Timo.​laemmerhirt@​remszeitung.​de

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Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 1397 Tagen veröffentlicht.


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