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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Großer Zulauf durch die Krise: 10 Jahre ZfP in Schwäbisch Gmünd

Genau zehn Jahre ist es her, dass das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) – Klinikum Schloß Winnenden – einen Außenstandort im Haus der Gesundheit Schwäbisch Gmünd eröffnet hat. In der Zeit hat sich einiges geändert. Nicht zuletzt durch die Corona-​Krise.

Mittwoch, 01. Juli 2020
Eva-Marie Mihai
1 Minute 41 Sekunden Lesedauer

Die Coronakrise trifft das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) im Haus der Gesundheit hart. Und das nicht nur, weil dort eigentlich die Feier zum zehnten Jahrestag der Eröffnung des Außenstandorts der Klinik Schloß Winnenden hätte stattfinden sollen.
Betroffen sind vor allem Patienten, die einerseits keine Besuche empfangen durften – und das, wo soziale Kontakte gerade dort wichtig sind. Und zum anderen, weil Menschen mit psychischen Erkrankungen oft besonders ängstlich oder depressiv reagieren. „Am Anfang war es ruhig“, beschreibt Dr. Deniz Karagülle, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Ost. „Aber das war wohl die Ruhe vor dem Sturm.“
Jetzt gebe es einen großen Andrang. Das könne die Welle derjenigen sein, die während des Lockdowns nicht kommen konnten, aber auch die Reaktionen auf die Krise. „ Die wird Spuren hinterlassen, das werden vielleicht auch erst in ein paar Jahren sehen.“ Spreche man derzeit von zunehmender häuslicher Gewalt, werde man die Folgen davon erst in Jahren im Haus der Gesundheit spüren.
Auch Sucht-​Patienten haben gelitten, sagt Chefarzt Dr. Christopher Dedner, der zusammen mit Gabi Bernat die Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung leitet. „Einige Patienten sind in dieser Zeit rückfällig geworden“, sagt er und zitiert Wilhelm Busch: „Wer Sorgen hat, hat auch Likör.“ Ein Vorteil der Krise sei aber gewesen, dass man alle Bereiche ausgeschöpft habe, es gab Skype-​Kontakte per Video oder telefonisch.
Angebote daheim
sollen ausgebaut werden
Ein erster Schritt in die Zukunft? Das ZfP will die Angebote daheim ausbauen. Der erste Kontakt sei einfacher, wenn zu Hause behandelt werde, viele wollen das häusliche Umfeld auch nicht verlassen. Ein weiteres Angebot, das noch fehle, sei die Alterspsychiatrie, sagt Karagülle. „Dafür haben wir Bedarf auf der Ostalb. Wir arbeiten daran, dass wir das in Zukunft ausweiten können.“ Ebenso fehle eine Psychosomatik, die gebe es aber zur Not in Aalen in der Klinik.
Wachsen soll der gesamte Bereich der Alltagspsychiatrie, ebenso wie Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund. In Gmünd gibt es Angebte in türkischer, persischer und rumänischer Sprache. Künftig soll es auch ein arabisches Angebot geben. Was den Landkreis auch umtreibt, ist im Bereich der Sucht das Thema Substitution. Wobei es da noch einige niedergelassene Ärzte gebe, sagt Dedner.
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