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Nachrichten Kultur

Die Glocken Gmünds mal ganz anders

Eigentlich hätte am Samstag Abend die Russische Kammerphilharmonie aus St. Petersburg den diesjährigen Musik-​Jubilar Beethoven mit dem ersten Konzert des EKM 2020 im Heilig-​Kreuz-​Münster gebührend feiern sollen. Doch uneigentlich ist 2020 alles „ein ganz klein wenig“ anders: Das Festival, das 2020 unter dem Motto „Ich & Wir“ stehen sollte, muss gerade wegen des „Wir“ in diesem Jahr völlig andere Wege gehen und präsentiert sich nun „spontan und smart“ als Festival im Corona-​Modus und mit dem Stadtglockenkonzert »Nostalgia – Sehnsucht nach den Glocken«.

Sonntag, 19. Juli 2020
Nicole Beuther
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer

Wie schon gesagt, das große „Wir“ kann 2020 nicht sein, was also tun? Nein, auch das kann nicht sein, also müssen neue Wege begangen werden, musikalische Wege, die das was da ist und das was sein kann und die, die schonmal da waren zu einem Neuen und 2020 Machbaren vereinen: Da sind in Gmünds Innenstadt in einer Entfernung von maximal 370 Metern die Glocken der Augustinuskirche, von St. Franziskus, des Münsters, des Rathauses, die eine Zeitspanne von 1300 bis 1952 umspannen. Dazu gesellten sich am Samstag Abend noch Röhrenglocken und ein Donnerblech in der Johanniskirche. Schomal da waren 1996 und 2205 Stadtglockenkonzerte und nicht zuletzt der Stuttgarter Komponist Detlef Dörner. Letzterer hat sich spontan dazu bereit erklärt für das „Festival im Corona-​Modus“ ein Stadtglockenkonzert zu komponieren, das sich vom Festivalmotto „Ich & Wir“ inspiriert mit den Gmünder Glockentürmen als solitäres „Ich“ – von denen es im eigentlichen Sinne nur einen gibt, alle anderen Kirchen haben „nur“ Dachreiter – die er in seiner Komposition zu einem gemeinsam erklingenden „Wir“ vereint, Glockenschläge von Big Ben bis Parsifal und noch viel mehr zu einem in seiner Weise zweimal einmaligen Klangerlebnis machten: Es lohnte sich nämlich allemal, dem Konzert einmal bei seiner Uraufführung um 19.30 Uhr in der Innenstadt und am späteren Abend der Wiederholung aus Halbhöhenlage zu lauschen: Zweimal das selbe und doch zweimal ein ganz anderes, auf jeweils ganz eigene Weise beeindruckender Klangerlebnis: Einmal das Erleben von Nah und Fern, die Wucht der Nahen Münsterglocken, wenn man auf dem Johannisplatz stand und die sich dazwischen-​mischenden Glocken der weiter entfernten „Türme“ und einmal ein Klangerlebnis, das sich auch der ganzen Stadt, mal von hier, mal von da und dann wieder von überall zum Zuhörer erhob.

Über dieses Glockenerlebnis der besonderen Art berichtet die Rems-​Zeitung in der Montagausgabe.

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