Kein Freibad im Land hat so viel Geschichte und vor allem auch Geschichten geschrieben und zu erzählen wie das „Bud Spencer Bad“ . Die Gmünder lieben ihr Schießtalfreibad. Gäste sind begeistert, wenn sie erfahren, was sich dort schon alles abgespielt hat. Unendlich viele Kindheits– und Jugenderinnerungen sind mit dieser „Badeanstalt“ verbunden, gegen die vor 90 Jahren moralische und sogar militärische Sicherheitsbedenken angemeldet wurden. Die Rems-Zeitung widmet Geschichte und Geschichten rund ums „Bud-Bad“ in den nächsten Wochen eine Ferien– und Sommerserie.
Vor 200 Jahren war das langgezogene Tal, wo sich heute Freibad und die Firmenzentrale von Bosch AS befinden, noch Übungsgelände für die königlich-württembergische Artillerie. Sogar erste Raketenversuche gab es dort („Ernstfeuerwerk“). Vor 90 Jahren keimte bei fortschrittlich denkenden Stadtvätern die Idee heran, dort einen See mit einer Badeanstalt für Männer und Frauen anzulegen. Doch: Es gab damals Widerspruch in einer „Denkschrift“ gegen das Projekt mit ganz erheblichen moralischen Bedenken. Auch die Garnison zeigte sich besorgt, weil ein Badestrand in der Nähe von Militäreinrichtungen die Aufmerksamkeit der Soldaten eher auf die Damen statt auf die Kanonen richten könnte. Ab 1950 folgte der Ausbau zu einem echten Freibad mit Sportbecken. Ein gewaltiges Ereignis war die Einweihung im Rahmen eines deutsch-italienischen Schwimmwettkampfs am „Lago de la bumm bumm“ (wörtliche Übersetzung des Schießtalsees bei den italienischen Gästen“. Gmünd brachte es damit wochenlang in die Wochenschau. Der damalige Weltrekordschwimmer und spätere Kult-Filmstar Bud Spencer (römisch-bürgerlicher Name Carlo Pedersoli) wäre im Schießtal beinahe nicht zu einem italo-amerikanischen, sondern vielleicht zu einem italo-schwäbischen Kinohelden geworden. Denn er hatte sich in eine hübsche Gmünderin verguckt. Bud Spencer blieb bis zu seinem Lebensende mit Schwäbisch Gmünd und „seinem“ Freibad verbunden. Unsere Leserinnen und Leser dürfen sich also auf eine Sommerserie zum Erinnern und Schmunzeln freuen — und sie dürfen auch gerne mitwirken: Wer beispielsweise Fotos von weiteren Schießtal-Legenden wie Bademeister Müller oder Turmspringer Drops sowie weitere Erinnerungen hat, darf sie uns gerne zuschicken: redaktion@remszeitung.de Stichwort „Freibad“
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