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Nachrichten Bartholomä

Fahrerflucht Bartholomä: Ein anerkennendes Wort zu den engagierten Helfern und Zeugen

Der durch eine Autofahrerin verursachte Motorradunfall bei Bartholomä mit einem lebensgefährlich verletzten Opfer und Fahrerflucht mit unterlassener Hilfeleistung der Verursacherin beschäftigt die Menschen sehr. Das zeigen zahlreiche mitfühlende und teils auch wütende Reaktionen auf der Facebook-​Seite der Rems-​Zeitung. Einen anerkennenden Blick haben in diesem Fall auch aufmerksame Zeugen, engagierte Helfer und die Polizei für die schnelle Ermittlungsarbeit verdient.

Sonntag, 05. Juli 2020
Heino Schütte
1 Minute 54 Sekunden Lesedauer

Wie die Polizei am Sonntagmorgen ergänzend schildert, waren die Ermittler dank des Hinweises einer aufmerksamen Augenzeugin auf die Spur der flüchtigen 26-​jährigen Autofahrerin gekommen. Diese hatte gegen 16 Uhr im Einmündungsbereich der Landesstraße aus Richtung Böhmenkirch beim Möhnhof die Vorfahrt eines 49-​jährigen Motorradfahrers genommen, der aus Richtung Heubach kommend nach Bartholomä unterwegs war. Der Audi der 26-​Jährigen stieß gegen das Motorrad. Der Zweiradfahrer stürzte und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Ohne sich um den Schwerstverletzten zu kümmern, suchte die Audi-​Lenkerin das Weite, konnte jedoch noch am Abend ermittelt werden. Alkohol sei nicht im Spiel gewesen, ergänzt die Polizei am Sonntagmorgen die bislang vorliegenden Informationen. Es ist bemerkens– und anerkennenswert, wie bei diesem Unfall bei Bartholomä erneut die sogenannte Rettungskette funktionierte. Aufgrund ihrer „Insellage“ auf der Schwäbischen Aln besitzt die Gemeinde eine sehr gut von Land– und Notzarzt Dr. Sommer ausgebildete Helfer-​vor-​Ort-​Gruppe des DRK, die mit der Feuerwehr eng verzahnt ist. Beide ehrenamtliche Hilfsorganisationen konnten dem Motorradfahrer sofort qualifiziert Hilfe leisten. Dass Opfer wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Fachklinik geflogen. Die Rems-​Zeitung berichtet in ihrer Montagsausgabe.

RZ-​Redakteur Heino Schütte hat zu den Ereignissen auch einen Kommentar geschrieben:

Mitgefühlt
Der Motorradunfall mit Fahrerflucht der unfallverursachenden Autolenkerin berührt die Menschen und erhitzt die Gemüter sehr. Das zeigt eine Lawine von Kommentaren in den sozialen Netzwerken, darunter auch die Facebookseite der Rems-​Zeitung. Vor allem gelten dem lebensgefährlich verletzten Motorradfahrer die allerherzlichsten Genesungswünsche. Schön so. Besonders wird auch der Ruf nach Strafe und Verurteilung der Unfallflüchtigen laut. Richtig so. Doch die junge Frau wird teils auch verteufelt und mit Hasskommentaren überschüttet. Furchtbar so. Jeder Mensch stand oder steht irgendwann mal im Leben vor einer Situation, deren katastrophale Tragweite er nicht gleich, sondern erst danach realisiert und alle Reichtümer dieser Welt einsetzen würde, um das Geschehene ungeschehen zu machen. War die Autofahrerin in dieser Minute, als sie den Schwerstverletzten einfach seinem Schicksal überließ, tatsächlich so brutal oder wurde sie von einer Panikreaktion ergriffen? Wir wissen es nicht. Wie so oft bei solchen Ereignissen kann die Berichterstattung dazu auch mahnen, es in der gleichen Situation richtig zu machen. Und jedem Menschen, der sich einen solch furchtbaren Fehltritt erlaubt, darf auch das Recht auf eine zweite Chance und Bewährung im weiteren Leben zugesprochen werden. Auch das ist wichtig: Ein Wort des Dankes für die vielen engagierten Helfer (Lebensretter) und die schnelle Polizei (Ermittler): Ihr habt da am Samstag bei Bartholomä einen echt klasse Job gemacht!




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