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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Stilles Gedenken am Holocaust-​Gedenktag

Aufgrund der Coronapandemie kann es in diesem Jahr am 27. Januar – dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust – keine öffentliche Gedenkveranstaltung der Stadt Schwäbisch Gmünd geben. „Stattdessen möchte ich Sie zu einem stillen Gedenken anregen“, so Oberbürgermeister Richard Arnold.

Mittwoch, 27. Januar 2021
Nicole Beuther
1 Minute 18 Sekunden Lesedauer

OB Arnold: „Wenn Sie in der Bocksgasse an der Tafel der Gmünder Opfer des NS-​Regimes vorbeigehen, halten Sie bitte einen kurzen Moment inne. Jeder Name auf dieser Tafel steht für erlittenes Unrecht, persönliches Leid und rassistisch motivierten Mord. Hinter jedem Namen verbergen sich auch zahllose Angehörige, Ehepartner, Kinder, Enkel, Familien, Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde, die ebenfalls verfolgt wurden oder in ihrer persönlichen Trauer zurückgelassen wurden.“
In Erinnerung hieran und zum Gedenken an die Opfer hat der Oberbürgermeister bereits einen Kranz an der Gedenktafel niedergelegt. Erinnerungskultur und öffentliches Gedenken an geschehenem Unrecht dürfe sich allerdings nicht auf einzelne Gedenktage im Jahr beschränken. Die immanent wichtige Erinnerung an das im Nationalsozialismus verübte Unrecht werde uns in diesem Jahr noch vielfach begleiten, so Richard Arnold, sei es in Form von Publikationen oder öffentlichen Veranstaltungen, die für das Sommerhalbjahr geplant sind.
Dabei wird die jüdische Geschichte Schwäbisch Gmünds in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt bilden. Vor dem Hintergrund der bundesweiten Initiative „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“, die für 2021 zu zahlreichen Veranstaltungen aufgerufen hat, jährt sich in Schwäbisch Gmünd die sogenannte „auf Ewige Zeiten verfügte Ausweisung der Juden“ aus der Reichsstadt im Jahr 1521 zum 500. Mal. Neben digitalen Veröffentlichungen und einer Buchpublikation zur jüdischen Geschichte der Stadt, die das Stadtarchiv verantwortet, wird sich das Museum im Prediger im Rahmen einer Kabinettausstellung den aus Gmünder Produktion stammenden, jüdischen Kultgeräten widmen. Die VHS wird neben einer Fotoausstellung zu Synagogen in Polen und der Ukraine in Kooperation mit der Stabsstelle Chancengleichheit eine Vortragsreihe anbieten, in der jüdische Autorinnen aus ihren Werken lesen. Darüber hinaus ist im Rahmen des Festivals Europäische Kirchenmusik ein Klezmer-​Konzert geplant.

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