Kommentar zum Weihnachtsmarkt: Tradition contra Infektionsschutz
Ob der Weihnachtsmarkt angesichts hoher Infektionszahlen in Schwäbisch Gmünd stattfinden kann und soll, gleicht einer Gretchenfrage. Ein Kommentar.
Dienstag, 16. November 2021
Thorsten Vaas
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Tradition contra Infektionsschutz. Die Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit weihnachtlicher Begegnungen und der Notwendigkeit von Kontaktreduzierungen angesichts hoher Inzidenz kann nie zufriedenstellend sein. Sie kann weder bloß aus wissenschaftlicher, noch nur aus individueller Sicht beantwortet werden. Sie hat von beiden Elementen etwas: sich impfen lassen, um sich und andere zu schützen. Und selbst dann bleibt das Restrisiko, zu erkranken, andere zu infizieren und schlimmstenfalls auch auf der Intensivstation zu liegen. Das Risiko bei Veranstaltungen unter freiem Himmel ist aber auch weitaus geringer als im Inneren. Und so wird der Weihnachtsmarkt zu einem Event, das eben jenes individuelle Bedürfnis nach Begegnung ins relativ sichere Draußen verlagert. Impf-, Maßnahmen– und Solidaritätsgegner werden sich aber immer ausgegrenzt fühlen. Entweder vom stattfindenden Weihnachtsmarkt, zu dem sie keinen Zutritt haben. Oder von der Tradition des Weihnachtsmarkts an sich, wenn dieser vielleicht auf Grund hoher Infektionszahlen dann doch nicht stattfinden kann. Ein besinnliches Weihnachtsfest wäre auf jeden Fall aber am ehesten dem Pflegepersonal gegönnt gewesen.
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