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Nachrichten Gschwend

Hass im Internet: Durchsuchung in Gschwend

Wegen Hasspostings im Internet ist die Polizei in Baden-​Württemberg seit Mittwochmorgen im Einsatz. Landesweit gab es Durchsuchungen. Darunter in Gschwend.

Mittwoch, 01. Dezember 2021
Thorsten Vaas
1 Minute 37 Sekunden Lesedauer

In Gschwend und elf weiteren Orten im Land stellten das Landeskriminalamt und die örtlichen Polizeipräsidien diverse Beweismittel wie Telefone, PCs und elektronische Speichermedien sicher. Die werde man nun auswerten, heißt es in einer Pressemitteilung des Innenministeriums. Details zur Durchsuchung in Gschwend gab es am Mittwochabend nicht. Im Führungs– und Lagezentrum des Aalener Präsidiums gebe es hierzu keine Information. Auch das Landeskriminalamt war am Abend nicht mehr für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Durchsuchungen waren Teil des siebten Aktionstags gegen Hasspostings. „Die Fallzahlen von Hasspostings erreichten ihren bundesweiten Höchststand im Jahr 2020 mit insgesamt 2607 Fällen. Damit stiegen sie im Vergleich zum Jahr 2019 um 71,1 Prozent (1524 Fälle). Dieser Trend zeichnet sich auch in Baden-​Württemberg ab“, heißt es beim Innenministerium weiter. Zusätzlich sei von einem hohen Dunkelfeld auszugehen.
Neben einer konsequenten Strafverfolgung seien auch die Prävention sowie gesamtgesellschaftliche Ansätze im Kampf gegen Hass und Hetze wichtig.

Wie können Bürgerinnen und Bürger gegen Hasspostings vorgehen?
Anzeige erstatten: Wer im Internet auf Hasspostings stößt, oder selbst Opfer wird, sollte dies bei der Polizei konsequent anzeigen. Über die Internetwache der Polizei Baden-​Württemberg besteht die Möglichkeit, online beispielsweise auf Hasskommentare oder Gewaltaufrufe aufmerksam zu machen. Wer bei einer Anzeige negative Auswirkungen befürchtet, kann in bestimmten Fällen auch das anonyme Hinweisgebersystem Business Keeper Monitoring nutzen, um Anzeige zu erstatten. Außerdem kann jede Polizeidienststelle kontaktiert werden.

Hasspostings melden: Die Meldestelle respect! des Demokratiezentrums Baden-​Württemberg bietet Bürgerinnen und Bürgern auf ihrer Internetseite die Möglichkeit, Hass und Hetze im Netz zu melden. Die Meldestelle, die bei der Jugendstiftung Baden-​Württemberg angesiedelt ist, prüft die eingehenden Meldungen und berät die Betroffenen zum Umgang mit Hasskriminalität. Bei strafbaren Inhalten erfolgt durch die Meldestelle eine Strafanzeige und auch ein Löschungsantrag bei den Plattformbetreibern.

Hasspostings können auch direkt bei den Anbietern der sozialen Netzwerke gemeldet werden. Informationen hierzu und Tipps für richtiges Verhalten im Netz sind auf der Internetseite www​.zivile​-helden​.de zu finden. Dort besteht auch die Möglichkeit, über ein interaktives Video mehrere Perspektiven zu Hass im Netz einzunehmen.

Prävention und Unterstützung: Weitere Medien, Tipps und Opferinformationen der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) sind auch über www​.polizei​-beratung​.de abrufbar.

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