Fitnessstudio hofft auf Solidarität der Mitglieder

Schwäbisch Gmünd

Rems-Zeitung

Die Resonanz auf den Artikel in der Montagausgabe zur Situation der Fitnessstudios im Gmünder Raum war groß. Inzwischen hat sich das TopFit-​Fitnessstudio gemeldet und stellt klar: „Wir haben seit Anfang des momentanen Lockdowns bis heute keine staatlichen Hilfen erhalten“, sagt Andreas Schamott, Pressesprecher der TopFit Fitness– und Freizeitanlagen GmbH. Nun hofft er auf die Solidarität der Kunden und dankt allen, die dieses tun und auch schon in den letzten Monaten getan haben.

Donnerstag, 22. April 2021
Thorsten Vaas
107 Sekunden Lesedauer

Mitglieder auch anderer Fitnessstudios meldeten sich bei der Rems-​Zeitung und erklärten, dass bei ihnen schon seit geraumer Zeit Beiträge abgebucht werden. Und einige bekundeten auch Solidarität mit ihrem Fitnessstudio und beteuerten, dass sie sehr gerne Mitgliedsbeiträge zahlen, wenn sie ihr Studio damit unterstützen können.
Wieder andere zeigten sich irritiert, dass trotz Schließung Beiträge abgebucht werden. Viele Fitnessstudios bieten im Zuge der aktuellen, freiwilligen Beitragsabbuchung allerdings auch verschiedene Gutscheine an, die nach Wiedereröffnung eingelöst werden können.
„Die Fitnessstudios haben es allgemein schwer in dieser Pandemie und bringen hier ein großes Sonderopfer – sie schließen meist als erstes und öffnen erst ganz am Ende wieder – bei uns gibt es auch kein Click & Collect oder Click & Meet oder dergleichen“, sagt Schamott. In den letzten 14 Monaten Corona hätten die Studios neun Monate komplett schließen müssen. Dazwischen sei nur ein eingeschränkter Betrieb möglich gewesen.
Wie viele Firmen habe auch TopFit staatliche die November– und Dezemberhilfe beantragt. Doch der Antrag von TopFit wurde aus bisher unbekannten Gründen abgelehnt, sagt Schamott. Das Unternehmen habe bereits vor über 6 Wochen Widerspruch eingereicht, allerdings noch keine Antwort darauf erhalten, so Schamott weiter und bemängelt: „,Staatliche Hilfen kommen an‘ stimmt in unserem Fall einfach nicht.“ Seit sechs Monaten habe TopFit mehrere Millionen Euro an Eigenmitteln und Krediten in die Hand genommen, um die Zeit zu überbrücken. Doch das gehe nur bis zu einem gewissen Grad. Nun baue man auf die Solidarität der Clubmitglieder.
In einem Schreiben kündigt TopFit an, nun den Mitgliedsbeitrag aufgrund der ausbleibenden Hilfezahlungen abbuchen zu müssen. Selbstverständlich auf freiwilliger Basis und in Kompensation mit Gutscheinen, welche für die jetzt gezahlten Beiträge für unterschiedliche Leistungen und Artikel durch die Mitglieder eingelöst werden können. Schamott, dem es wichtig ist, mit den Mitgliedern „Gemeinsam durch die Krise“ zu kommen, braucht die Unterstützung, um das Überleben der eigenen Studios für den Unternehmer und deren Mitglieder sicherzustellen. Denn es reiche nicht aus, nur großzügige Hilfsprogramme in Milliardenhöhe anzukündigen. „Soforthilfen sollten dann auch bitte sofort oder zumindest zeitnah unbürokratisch und pragmatisch zur Auszahlung kommen! Dies ist zum wiederholten Male nicht der Fall, und bringt dadurch leider viele Unternehmen an den existenziellen Abgrund“, sagt Schamott.