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Internet: Polizei geht gegen „Fakenews“ und verfälschte Videos vor

Bei Demos und anderen Polizeieinsätzen halten immer mehr Akteure und Schaulustige die Szenerien mit Handy-​Videos fest. Mit geschickten Zusammenschnitten und einseitigen Kommentaren tauchen im Internet dann leider immer wieder Filme auf, die dem tatsächlichen Geschehen nicht entsprechen. Das Polizeipräsidium Ulm, zu dem auch das Stauferland um Göppingen und die Ostalb um Heidenheim gehören, ist jetzt gegen solche „Videoproduzenten“ vorgegangen.

Sonntag, 02. Mai 2021
Heino Schütte
1 Minute 31 Sekunden Lesedauer

Nach einem Polizeieinsatz in Ulm, so beklagen die Ordnungshüter, kursiert in den Sozialen Medien ein Video mit einer trügerischen Botschaft. Bei dem Einsatz Ende April in Ulm musste die Polizei gegen einen 21-​Jährigen vorgehen. Eine Streife hatte den Verkehr kontrolliert. Denn von den Anwohnern kamen immer wieder Beschwerden über Lärm und Müll durch Auto-​Poser, die sich dort abends treffen sollen. Am Abend des 25. April kontrollierte die Polizei deshalb einen Wagen, der durch seine lärmende Fahrweise auffiel. Während die Polizisten den Fahrer auf sein falsches Verhalten aufmerksam machten, zog der Beifahrer sein Handy und filmte die Kontrolle auf unerlaubte Weise. Das unterband, so die Darstellung der Polizei weiter, die Streife, indem sie den 21-​Jährigen aufforderten, das Filmen zu unterlassen und das „Telefon“ herauszugeben. Doch der 21-​Jährige setzte sich zur Wehr und musste von den Beamten schließlich überwältigt werden. So schloss der Abend zunächst mit Anzeigen gegen den Fahrer des Wagens und gegen den 21-​Jährigen, der anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt wurde.

Offenbar hatten Dritte die Szene gefilmt. Dann veröffentlichten sie das Video mit einem Hinweis, der zu verstehen gibt, dass der 21-​Jährige bei dem Polizeieinsatz gestorben sein soll. Weil dies aber nicht stimmt, ermittelt die Polizei jetzt wegen einer möglichen Verleumdung. Diese Ermittlungen richten sich gegen zwei 24 und 20 Jahre alte Männer.

Die Polizei weist in einer Presseerklärung vom Sonntag darauf hin, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Auch dort gelten die Gesetze; wer Falsches behauptet kann sich strafbar machen. Und sie weist darauf hin, dass sie auch weiterhin gegen lärmende und unnötig umherfahrende Personen vorgehen wird. Aber auch gegen andere Umweltsünder, die etwa ihren Müll nicht richtig entsorgen.

Hinweise über solche Treffen können die Menschen in der Region der Polizei nicht nur telefonisch oder persönlich sondern auch via E-​Mail an ulm.​pp.​poser@​polizei.​bwl.​de melden. In Notfällen auch über den Polizeinotruf 110.

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