Welche Inzidenz ist im Herbst verkraftbar?
Durch die Impfungen landen weniger Coronapatienten in den Kliniken. Experten errechnen gerade, wie viele Neuinfektionen das Gesundheitssystem verträgt.
Mittwoch, 21. Juli 2021
Thorsten Vaas
1 Minute 0 Sekunden Lesedauer
Was sagt die 7-Tage-Inzidenz, was nicht?
Sie ist ein guter Gradmesser für das Infektionsgeschehen: Gibt es mehr Infektionen oder weniger, wie stark steigen oder fallen die Werte? Man kann damit auch abschätzen, wie viele Patienten im Krankenhaus landen. Um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, war die „Bundesnotbremse“ an eine Inzidenz von 100 gekoppelt. Es gibt aber Einschränkungen in der Aussagekraft der Inzidenz. Wegen nachgemeldeter Infektionen wird der tagesaktuelle Wert regelmäßig zu niedrig angegeben. Dazu kommt eine hohe Dunkelziffer von Infizierten, die keine Symptome entwickeln oder sich nicht testen lassen. Zudem haben sich wegen der Impfungen in den besonders gefährdeten Altersgruppen schon während der dritten Welle im Frühjahr die Infektionszahlen von der Zahl der Krankenhauseinweisungen entkoppelt. Dadurch ändert sich nur das akzeptable Niveau der Infektionszahlen, die Inzidenz wird aber nicht obsolet. Die Delta-Variante zeigt vielerorts, dass Infektionszahlen rasch steigen können. Daher stellt sich die Frage nach nun akzeptablen Inzidenzwerten.
Wer ist besonders gefährdet? Das lesen Sie auf unserer Wissen-Seite im iKiosk.
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 1009 Tagen veröffentlicht.