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Seniorinnen und Senioren wieder im Visier von Betrügern

Sowohl am Donnerstag als auch am Freitagvormittag ereilte Bürgerinnen und Bürgern im Ostalbkreis und im Rems-​Murr-​Kreis wieder eine Welle an betrügerischen Anrufen. Überwiegend waren es wieder sogenannte Schockanrufe und Anrufe von falschen Polizeibeamten sowie falschen Bankmitarbeitern.

Samstag, 11. September 2021
Edda Eschelbach
2 Minuten 8 Sekunden Lesedauer

Viele der angerufenen Bürger erkannten die Betrugsabsicht, leider jedoch nicht alle. In Aspach wurde am Donnerstagnachmittag gerade noch durch eine Bankmitarbeitern Schlimmeres verhindert. Eine Seniorin hatte zuvor einen Anruf erhalten. Der Anrufer gab sich als ihr Sohn aus und teilte mit, dass er in einen Unfall mit tödlichem Ausgang verwickelt sei. Zur Bezahlung der anstehenden Kaution bräuchte er nun 25000 Euro. Die Gauner beauftragten ein Taxiunternehmen, das die Dame dann zu ihrer Sparkasse fuhr, wo der Schwindel dann aufflog.

Kein gutes Ende hatte ein Vorfall in Schorndorf, weil eine Seniorin die Betrugsabsicht nicht erkannte. Sie erhielt den Anruf eines falschen Bankmitarbeiters. Dieser täuschte vor, dass auf ihrem Konto Abbuchungen von Amazon in Höhe von 4000 Euro zurückgehalten wurden. Nachdem die Seniorin bestätigte, dass das unberechtigte Abbuchungen wären, wurde das Telefongespräch weiterverbunden, angeblich an die Kriminalpolizei. Der falsche Polizist am Telefon meinte, „sowas dreistes habe er doch noch nie erlebt“. Umgehend entsandte er einen Boten, der zur Sperrung des Kontos die Scheckkarte mit dazugehöriger PIN bei der Seniorin zu Hause abholte. Bei einem erneuten Anruf der Betrüger wurde dem Opfer weiterhin vorgetäuscht, dass die Polizei bereits einen der Tatverdächtigen festgenommen hatte, dieser aber wieder auf freien Fuß gesetzt werden musste. Nun sei ihr Hab und Gut zu Hause nicht mehr sicher. Die Seniorin übergab deshalb Schmuck im Wert von ca. 20.000 Euro an denselben Boten. Zudem wurde im Nachgang von ihrem Konto 1000 Euro an einem Geldausgabeautomaten abgehoben.

Die Kriminalpolizei Waiblingen hat die Ermittlungen zu dem Vorfall übernommen und bittet nun um sachdienliche Hinweise. Insbesondere von Bedeutung wäre, ob am Donnerstagnachmittag im Bereich des Baldungwegs, des Sünchenwegs und des Dürerwegs verdächtige Personen oder Fahrzeuge wahrgenommen wurden. Hinweise werden unter Tel. 07151/​9500 entgegengenommen.

Zur Vermeidung weiterer Taten gibt die Polizei folgende Tipps:
– Seien Sie misstrauisch.

– Die Polizei wird Sie niemals um Geld bitten oder auffordern, Wertgegenstände herauszugeben

– Übergeben Sie niemals fremden Personen Wertgegenstände oder Bargeld

– Geben Sie den Tätern keinen Hinweis durch Ihren auffälligen Telefonbucheintrag

– Geben Sie niemals Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis

– Lassen Sie sich bei derartigen Anrufen nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen.

– Rufen Sie die jeweilige Person oder die angegebene Polizeidienststelle unter der Ihnen bekannten Nummer an. Verwenden Sie hierzu niemals die Rückruftaste, sondern geben Sie die Nummer in Ihrem Telefon ein oder benutzen die bei Ihnen gespeicherte Nummer.

– Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. Beenden Sie zwingend zuvor die Verbindung durch Auflegen des Hörers! Nur so sind Sie sicher, nicht an eine Telefonnebenstelle der Betrüger zu gelangen!

Weitere Hinweise über diese und andere Betrugsmaschen finden Sie hier.

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