Kommentar zur Bundestagswahl: Ein Gewinn mit Verlusten
Inge Gräßle holt das Direktmandat im Wahlkreis Backnang — Schwäbisch Gmünd. Und Ricarda Lang zieht über die Landesliste in den Bundestag ein. Richtig freuen wird sich jedoch Tim-Luka Schwab von der SPD. Ein Kommentar.
Montag, 27. September 2021
Thorsten Vaas
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Oder lag es an Armin Laschet, der bei einigen Auftritten keine souveräne Figur abgegeben hatte? Weder die Inhaltsleere, noch die Wahl des Kanzlerkandidaten mögen alleine die Talfahrt der CDU verursacht haben. Vielmehr war es eine Symbiose beider Aspekte, die den Sozialdemokraten einen Aufschwung beschert hat, den man Anfang des Jahres nicht für möglich gehalten hätte. Auch wenn es für den jungen lokalen Kandidaten Tim-Luka Schwab nicht gereicht hat, kann er ob des sensationellen eigenen Ergebnisses jubeln und mit allen Sozialdemokraten feiern, geht doch die SPD als Gewinner aus dieser Bundestagswahl hervor, mit der Gallionsfigur Olaf Scholz, dessen Art widerspiegelt, was der Partei lange fehlte: ruhiges Fahrwasser.
Die Grünen haben sich sicher mehr erhofft mit Kandidatin Annalena Baerbock, auch wenn es ihrer Partei im Vergleich zur Wahl 2017 gelungen ist, drittstärkste Kraft im Bundestag zu werden. Dass nicht mehr drin war mag mit an Nebenschauplätzen gelegen haben, etwa Plagiatsvorwürfen, spät angekündigte Nebeneinkünfte, die vom politischen Diskurs ablenken. Und die lokale Kandidatin Ricarda Lang? Sie hat es geschafft. Die Landesliste bescherte ihr den Einzug in den Bundestag. Der Wahlkreis Backnang — Schwäbisch Gmünd ist damit wieder doppelt in Berlin vertreten.
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