Pünktlich zum Festival wird das Schattentheatermuseum fertiggestellt

Schwäbisch Gmünd

Fotos: fg

Das weltweit einzigartige Schattentheater-​Museum „Schattenreich“ zeigt traditionelle und moderne Schattentheater-​Figuren. Pünktlich zum internationalen Schattentheater-​Festival, das am Freitag beginnt, wurde das Museum jetzt fertiggestellt.

Dienstag, 04. Oktober 2022
Franz Graser
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Schatten sind Magie. Das wusste offenbar ein Schattenspieler, der sich vor Tausenden von Jahren einem chinesischen Kaiser andiente. Er versprach dem Kaiser, dessen kurz zuvor verstorbene Frau wieder zum Leben zu erwecken. Tatsächlich gelang es ihm mit Hilfe einer Schattenfigur, das Bild der Kaiserin und ihre Gesten auf einer Leinwand wieder erstehen zu lassen. Der Kaiser war daraufhin so gerührt, dass er den Schattenspieler reich belohnte — selbst als er herausfand, das alles nur ein Spiel mit Licht und Schatten gewesen war.
So erzählt es eine Sage aus dem alten China. Im Fernen Osten sind Schattenspiele weit verbreitet und Teil religiöser Kulte und Feste. Und seit einigen Jahren hat das Schattentheater auch in Schwäbisch Gmünd seinen festen Platz gefunden. Rainer Reusch, der Initiator des Schattentheater-​Festivals, begann 1982, sich mit dieser Kunst zu befassen. Mit Unterstützung der Stadt fand 1988 erstmals das internationale Schattentheater-​Festival in Schwäbisch Gmünd statt. Und rechtzeitig zur zwölften Auflage des Festivals, die vom Freitag, 7. Oktober, bis Donnerstag, 13. Oktober, in Gmünd stattfindet, ist das Schattentheater-​Museum „Schattenreich“ fertiggestellt worden.

Ein „Komplott“ hätten er und Rainer Reusch gemeinsam geschlossen, erzählt Oberbürgermeister Richard Arnold. Gemeinsam hätten sie vor Jahren mit Vorschlaghämmern eine Wand durchbrochen, um einen ersten Ausstellungsraum für die Schattenfiguren zu schaffen, die Reusch im Lauf der Jahre gesammelt hat. Mit Unterstützung der Stadt ist das Museum seitdem gewachsen.

Etwa 400 bis 500 Figuren steuerte Reusch bei, die meist von zeitgenössischen Künstlern stammen. Dazu kommen etwa 700 traditionelle Figuren, die der Hamburger Kenner des Schattentheaters, Günter Spitzing, auf seinen Reisen durch Asien zusammengetragen hat.

Mehr zum Gmünder Schattentheatermuseum lesen Sie in der morgigen Ausgabe der Rems-​Zeitung,