Interview: Claudia Zink leitet Gotteszell
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Claudia Zink leitet seit Juli Gotteszell, die größte Justizvollzugsanstalt für Frauen in Baden-Württemberg. Für die Zukunft braucht sie vor allem Personal. Ein Interview.
Montag, 12. Dezember 2022
Thorsten Vaas
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Frau Zink, man muss Sie wahrscheinlich nicht mehr fragen, ob Sie sich in Gotteszell gut eingefunden haben, nicht wahr?
Nein, ich bin schon eine ganze Weile hier. 2007 war ich erstmals in der JVA, und danach immer wieder, seit 2021 dauerhaft. Ich habe also gewusst, was auf mich zukommt, wenn ich mich auf die Stelle als Anstaltsleiterin bewerbe.
Lange Zeit waren Sie stellvertretende Anstaltsleiterin, nun stehen Sie an der Spitze des größten Frauen-Gefängnisses in Baden-Württemberg. Inwiefern unterscheidet sich Ihre neue Position zum vorherigen?
Sibylle von Schneider und ich haben jahrelang gut zusammengearbeitet. Sie hat mir viele Freiräume gelassen und ich durfte selbst Entscheidungen treffen. Ich habe viel mit Gefangenen gearbeitet, leitete insbesondere den Langstrafen-Bereich und den Mutter-Kind-Bereich. Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Jetzt habe ich viel weniger mit Gefangenen zu tun, nur noch über die Sozialtherapie. Ich will ja noch ein bisschen bei meiner Kernarbeit bleiben. Ansonsten erledige ich nun sehr viel Verwaltungsarbeit, setze zum Beispiel Erlasse des Ministeriums um, kümmere mich um Bauangelegenheiten und versuche, Personal zu gewinnen. Insgesamt also viel weniger Arbeit an der Basis. Schon ein großer Unterschied.
Das Land ist ja für die Schaffung neuer Stellen zuständig. Was würde sich die neue Leiterin von Gotteszell wünschen? Das lesen Sie am Montag in der Rems-Zeitung.
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