Wie Bakterien bei der Energiewende helfen: Lars Angenent bekommt Leibniz-Preis
Foto: Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie
Der Tübinger Umweltbiotechnologe Lars Angenent nutzt Mikroben und Ökostrom zur Herstellung von klimaneutralem Methangas und anderen nützlichen Stoffen. Jetzt wurde er für seine Forschung mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.
Freitag, 16. Dezember 2022
Sarah Fleischer
47 Sekunden Lesedauer
Bakterien namens Methanothermobacter thermautotrophicus produzieren in einem Bioreaktor aus grünem Wasserstoff, der mithilfe von Ökostrom gewonnen wurde, und dem Treibhausgas Kohlendioxid Methan. Dieses Gas mit der chemischen Formel CH4 ist der Hauptbestandteil von Erdgas. Das Biomethan könne dann direkt in das bestehende Gasleitungsnetz eingespeist werden, erklärt der Umweltbiotechnologe Lars Angenent in einem Video. So ließen sich Strom– und Gasversorgung auf einfache Weise miteinander verknüpfen. Sofern der Wasserstoff aus einer mit erneuerbaren Energien betriebenen Elektrolyseanlage stammt, ist das erzeugte Methan im Gegensatz zu fossilem Erdgas klimaneutral.
Der Kampf gegen den Klimawandel ist die zentrale Aufgabe der Forschung von Angegent, der seit 2017 im Rahmen einer Humboldt-Professur an der Universität Tübingen forscht und lehrt. Nun erhielt er den renommierten Leibniz-Preis.
Wie das Methan aus dem Bioreaktor Kernprobleme der Energiewende lösen könnte und was sich Angenent von seiner Forschung noch erhofft, lesen Sie am Freitag auf der Wissens-Seite der Rems-Zeitung. Auch digital am iKiosk erhältlich.