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LEA Ellwangen: Weiterbestand noch unklar

Im Dezember diesen Jahres endet der Vertrag über die LEA Ellwangen. Sieben Jahre lang war sie Erstaufnahmestelle für Geflüchtete aus aller Welt – zuletzt besonders aus der Ukraine. Dadurch kommen Fragen auf: Hat die LEA die nötige Kapazität? Und ist 2022 wirklich Schluss?

Freitag, 18. März 2022
Sarah Fleischer
1 Minute 16 Sekunden Lesedauer

2021 entschloss sich die Stadt Ellwangen, den Vertrag über das LEA-​Privileg nicht zu verlängern. Warum, dazu gibt die Stadt Ellwangen auf Anfrage keine eindeutige Auskunft. „Die Vereinbarung vom 13.05.2019 zwischen der Stadt Ellwangen, dem Landratsamt Ostalbkreis sowie dem Land Baden-​Württemberg endet am 31.12.2022“, heißt es in der lediglich in der Antwort.
Berthold Weiß, Leiter der LEA, erinnert sich, dass der Verlauf der Belegung „immer sehr dynamisch“ gewesen sei. Ursprünglich war die Unterbringung von 500 bis 1000 Geflüchteten geplant, im September 2015 waren es fast 5000. „Im Sommer 2016 waren dann nur noch 200 Menschen in der LEA, die monatelang dort wohnten. Je höher die Fluktuation, desto kürzer die Aufenthalte.“ Als Ende Februar der Krieg in der Ukraine begann, waren rund 300 Personen in der LEA untergebracht. Nach Auslauf des Vertrags würden sie nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Stadt– und Landkreise verteilt, wie Gunter Carra, Pressesprecher des Justizministeriums Baden-​Württemberg mitteilt. Stand 18. März waren 1003 Geflüchtete in der LEA untergekommen, 554 davon aus der Ukraine. „Die LEA leiste zur Zeit schnelle und unbürokratische Hilfe“, sagt Olaf Thielke Leiter für Presse– und Öffentlichkeitsarbeit in Ellwangen. Bei der Anschlussunterbringung der Ukrainer wolle die Stadt wieder auf das LEA-​Privileg verzichten, setze aber auf Unterstützung durch Städte und Kommunen.
Ob der Ukraine-​Krieg eine Verlängerung des LEA-​Vertrags bewirkt oder nicht, ist noch unsicher. Weder Weiß noch die Stadt Ellwangen können hierzu momentan Auskunft geben. „Erstmal hoffen alle auf ein Ende des Krieges“, sagt Weiß.

Mehr zur Geschichte der LEA und was das LEA-​Privileg ist, erfahren Sie am Freitag in der Rems-​Zeitung.

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