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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Ostern 1945: Als der Krieg nach Gmünd kam

Foto: Heino Schütte

Die Tage vor und um Ostern sind im Raum Schwäbisch Gmünd nicht alleine geprägt von der christlichen Besinnung an Leidensgeschichte und Auferstehung Jesu. Sie geben auch Anlass zur Erinnerung an jene Tage, als das furchtbare Geschehen des Zweiten Weltkriegs ganz direkt das Remstal erreichte.

Samstag, 09. April 2022
Benjamin Richter
1 Minute 23 Sekunden Lesedauer

Gemessen am unermesslichen Leid von rund 50 Millionen Weltkriegstoten und einer nie erfassten Zahl von körperlich und psychisch Verletzten mögen die Opferzahlen im Raum Gmünd wie eine Randbemerkung erscheinen. Die Gold– und Silberstadt hatte auch das große Glück, nie Ziel eines massiven Angriffs von ganzen Bombergeschwadern zu werden, wie dies den Nachbarstädten Aalen und Göppingen widerfuhr. Jedes einzelne Menschenopfer ist dennoch wert, nicht vergessen zu werden und als Mahnung verstanden zu werden. Jetzt erst recht auch vor dem Hintergrund der Tragödie und des Grauens, was sich in der Ukraine abspielt. Wohl alle stellen sich in diesen Tagen die Frage: Wieso will der Mensch auch nach Jahrtausenden nicht die simple Regel begreifen, dass alle kriegerische Unternehmen und sogenannte „Sonderoperationen“ letzten Endes nur Leid und Not auch bei der Zivilbevölkerung als Bilanz vorweisen?
Wir haben uns auf die Suche gemacht: Auch 77 Jahre noch Ende des Zweiten Weltkriegs lassen sich immer noch Spuren jener Tage finden, als der Krieg nach Schwäbisch Gmünd kam. Erstaunlich auch, wie nun diese als Erinnerungsstätten neu entdeckt werden. Jahrzehntelang war eine ganze Reihe von Vertiefungen in der Geländestruktur des Wandergebiets Hornberg belanglos. Jetzt aber werden aber dort wie von Geisterhand Steinchen aufgeschichtet, so als wären Pilger auf dem Jakobsweg zugange. Bei den kreisrunden Vertiefungen handelt es sich um die Bombentrichter, die der Luftangriff auf die traditionsreiche Segelfliegerschule Hornberg vom 16. April 1945 hinterlassen hat.

Die Rems-​Zeitung hat sich in der Stadt nach Kriegsspuren umgesehen und sich auch die Zeitzeugenberichte des späteren Stadtarchivars Albert Deibele einmal genauer angeschaut. Wie die Menschen in Gmünd die Tage um Ostern im Jahr 1945 erlebten, lesen Sie am Samstag in der Reportage aus der Wochenendbeilage. Die komplette Ausgabe der Rems-​Zeitung gibt es auch online im iKiosk.

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Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 719 Tagen veröffentlicht.


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