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Vom tödlichen Erreger zum milderen Virus

Foto: Cornelia Menichelli /​pix​e​lio​.de

Forscher des Robert-​Koch-​Instituts stellen Ähnlichkeiten zwischen Influenza und Spanischer Grippe fest.

Montag, 16. Mai 2022
Thorsten Vaas
53 Sekunden Lesedauer

Das saisonale H1N1-​Grippevirus könnte ein direkter Nachfahre jenes Influenzastamms sein, der 1918 die Spanische Grippe auslöste. Das berichten Forscher des Robert Koch-​Instituts (RKI) im Fachblatt „Nature Communications“ auf Grundlage genetischer Analysen von Gewebeproben aus dieser Zeit. Wie aus dem tödlichen Erreger unser heutiges, milderes Grippevirus wurde, können sie noch nicht sagen. Die Spanische Grippe von 1918 und 1919 gilt als schlimmste Pandemie des 20. Jahrhunderts: Weltweit sollen ihr 50 bis 100 Millionen Menschen zum Opfer gefallen sein. Wie sich das Influenza-​A-​Virus (IAV) während der Pandemie entwickelte und was es so tödlich machte, ist allerdings noch unklar – nicht zuletzt auch deswegen, weil Gewebeproben aus dieser Zeit äußerst rar sind. 2005 sequenzierten US-​Forscher das erste vollständige Genom des Virenstamms aus einer Frau in Alaska, deren Körper im Eis konserviert gewesen war. Die damalige Analyse legte nahe, dass das Virus ursprünglich von Vögeln stammte. 2013 folgte ebenfalls aus den USA eine zweite vollständige Genomsequenzierung.
Ein Team um den RKI-​Epidemiologen Sébastien Calvignac-​Spencer untersuchte nun 13 europäische Lungengewebeproben, die aus den Jahren 1900 bis 1931 stammen und im Berliner Medizinhistorischen Museum sowie in der Wiener pathologisch-​anatomischen Sammlung in Formalin lagerten. Mehr über ihre Forschung lesen Sie auf der Wissen-​Seite im iKiosk.

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