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Nachrichten Straßdorf

Reportage: Laster Nummer sieben soll bald in die Ukraine starten

Foto: Tetyana Kuznyetsova

Seit bald drei Monaten tobt wieder ein Krieg in Europa und zermürbt die Ukraine und ihre Menschen. In der Region engagierten und engagieren sich viele Menschen, etwa indem sie Lebensmittel, Medikamente und andere Dinge des täglichen Bedarfs für Hilfstransporte spenden. Aber: Wie viel ist noch übrig von der großen Welle der Hilfsbereitschaft, die den im Land Ausharrenden im März in Form von Geld– und Sachspenden zuströmte?

Samstag, 21. Mai 2022
Benjamin Richter
1 Minute 34 Sekunden Lesedauer

Tetyana Kuznyetsova und Iryna Scherrenbacher sind zwei, die schon seit den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs die Ärmel hochkrempeln und Hilfslieferungen in die Ukraine organisieren. Sechs Transporte haben die beiden Ukrainerinnen inzwischen mit zahlreichen Helferinnen und Helfern mit der uneigennützigen Unterstützung durch Logistikbetriebe auf den Weg gebracht.
Die Dinge, die vor Ort gebraucht würden, seien noch weitestgehend dieselben wie im März, legt Kuznyetsova dar: In erster Linie gehe es um Lebensmittel und Medikamente, aber auch der Bedarf an Tiernahrung, Verbandsmaterial und Hygieneartikeln sei ungebrochen hoch. Weil es aber oft ganz bestimmte Artikel seien, die von den Menschen vor Ort benötigt würden, stelle man derzeit von Sach– auf Geldspenden um – und arbeite dafür eng mit der evangelischen Kirchengemeinde Waldstetten zusammen, die sich bereit erklärt hat, zweckgebundene Spenden für den anschließenden Kauf von Lebensmitteln und Medikamenten auf ihrem Bankkonto entgegenzunehmen.
„Es vermittelt Sicherheit, wenn die Kirchengemeinde dafür bürgt, dass die Spenden dort ankommen, wo sie gebraucht werden“, erklärt Eberhard Schmid, dessen Kontakte als kürzlich pensioniertem Kirchenpfleger der Hilfsaktion für die Ukraine zugutegekommen sind. Gemeinsam mit Kuznyetsova hat er sich für ein Gespräch im Gasthof zum Stadtwirt in Straßdorf eingefunden; Scherrenbacher ist ohnehin hier, denn sie betreibt das Lokal gemeinsam mit ihrem Mann Jörg.
Der Treffpunkt ist jedoch noch aus einem anderen Grund bedeutsam: Seit dem Start der Hilfsaktion laufen genau hier die Fäden der Organisatorinnen zusammen, die in der Gaststätte in den vergangenen Monaten zahlreiche Sachspenden entgegengenommen haben. Weil allerdings Gegenstände, für die es vor Ort keine wirkliche Verwendung gebe – ein Beispiel seien ausrangierte Kleidungsstücke –, die Aktion im Zweifel eher behinderten, rufe man nun vermehrt zu Geldspenden auf, schildert Tetyana Kuznyetsova.

In welchen ukrainischen Städten die Straßdorfer Hilfslieferungen bislang angekommen sind und warum für die beiden Initiatorinnen Aufhören keine Option ist, lesen Sie am Samstag im „Wochenende“ der Rems-​Zeitung. Die ganze Ausgabe ist auch online im iKiosk zu lesen.

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