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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Im Einhorntunnel eingeschlossen

Karin und Matthias Haas nach ihrer glücklichen Rettung aus dem Einhorntunnel. Sie tragen noch ihre Registrierungs– und Verletztensichtungszettel. Foto: hs

Karin und Matthias Haas erleben das Katastrophenszenario tief unter Gmünd als freiwillige Verletztendarsteller und beschreiben ihr „sehr mulmiges Gefühl“.

Sonntag, 17. Juli 2022
Thorsten Vaas
1 Minute 7 Sekunden Lesedauer

Die „Vollübung“ im Gmünder Tunnel war nichts für schwache Nerven — besonders auch aus der Sicht der Statisten. Rund 40 Frauen und Männer mussten Verletzte und unter Schock stehende Verkehrsteilnehmer mimen. Todesopfer waren durch lebensgroße Puppen dargestellt. Als Mitglieder der DRK-​Bereitschaft Göggingen hatten sich auch Karin und Matthias Haas freiwillig als Darsteller gemeldet. Das Ehepaar aus Ruppertshofen versetzte sich also in die Situation von Autoinsassen, die im Tunnel von einem schweren Unfall und Brandunglück überrascht werden. Die Nebelmaschinen hätten, so erzählen Karin und Matthias Haas, ganze Arbeit geleistet. Dann die alles durchdringende, automatische Lautsprecherdurchsage: Das Auto stehenlassen, sich so schnell wie möglich in einen der seitlichen Quergänge zum Rettungsstollen begeben. Das sei gar nicht so einfach, wenn die Sicht so eingeschränkt sei. „Das war nur eine Übung, dennoch hatten wir ein beklemmendes und sehr mulmiges Gefühl. Wir wollen uns lieber nicht ausmalen, welche Angst und Panik dort in einem Ernstfall ausbrechen würde“, so beschreibt Matthias Haas. Das Warten auf die Retter sei seltsamerweise durch ein Gefühl abgelöst worden, bei dem man irgendwie sogar ein Schreck bekommen habe, wie da aus dem Rauch die Feuerwehrleute aufgetaucht seien. „Alles sehr unheimlich und unwirklich, wie in einem Film.“ Als Leichtverletzte sei man dann aufgefordert worden, in Begleitung von Sanitätern zu Fuß zum Portal West zu marschieren. Das Sprichwort „Licht am Ende des Tunnels sehen“ wurde dann zur echten Bedeutung.

Mehr über die große Übung der Rettungskräfte lesen Sie am Montag in der Rems-​Zeitung. Mehr dazu gibt’s hier: Video: Große Übung im Einhorntunnel

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