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Kliniken-​Fusion Ostalb: Wie ändert sich die Fahrtzeit?

Foto: tv

In wenigen Tagen steht im Kreistag eine große Entscheidung an. Es geht um die Zukunft der Kliniken Ostalb. Nach den Plänen des Landratsamts soll der Kreistag vor allem einem Punkt zustimmen: So, wie es jetzt läuft, kann es nicht weitergehen. Was folgt dann? Was bedeutet es für die Region?

Sonntag, 17. Juli 2022
Thorsten Vaas
2 Minuten 10 Sekunden Lesedauer

Darüber wird seit Wochen diskutiert. Verfahren, emotional, könnte man die Debatte im Ostalbkreis nennen, oder zu komplex, um alle Facetten zu erfassen. Bürger und Bürgermeister wollen ihre Klinik behalten, Kreisverwaltung und Klinikverwaltung dagegen die Versorgung sichern, indem Kliniken fusionieren und in zehn Jahren in einem Neubau aufgehen. Das Ziel: Raus aus den roten Zahlen, Personal binden und finden, um wenigstens alle Betten in den Häusern betreiben zu können. In der Gesellschaft wirft das Fragen auf. Was passiert mit den Wegen in die Kliniken, wenn aus drei zwei werden? Warum muss eine neue Klinik gebaut werden, wenn viele Millionen Euro in die bestehenden Kliniken investiert wurden? Zieht eine neue Klinik tatsächlich neue Pflegekräfte an? Menschen auf der Ostalb beschäftigt dieser Dreiklang aus Zielen, Ansprüchen und Befürchtungen, an deren Ende immer wieder eine Frage steht: Wie geht bestmögliche Versorgung?
Die Antwort darauf ist verwoben mit der Entwicklung des gesamten Gesundheitssystems in Deutschland, das nach Jahren der Corona-​Pandemie tiefe finanzielle wie personelle Wunden verkraften muss. Neu sind diese Schwierigkeiten indes nicht. Kliniken waren zuvor schon defizitär, das Personal immer knapp. Nur ist die Lage nun so prekär, dass es ein „weiter so“ nicht geben könne, sagt Landrat Joachim Bläse. Genau dies sollen die Kreisrätinnen und –räte in der Sitzung am 26. Juli, der letzten vor der Sommerpause, in einer Grundsatzentscheidung bestätigen. Mehr nicht. Keine Einzelheiten zum Standort. „Es soll aber entschieden werden, wie die Kliniken Ostalb zukunftsfähig für die bestmögliche Versorgung im Kreis aufgestellt werden können“, heißt es auf der Homepage der Kliniken Ostalb, wo sich auch der Entwurf des Beschlussvorschlags findet, um den es Ende Juli geht.
Wahrscheinlich wird die Mehrheit zustimmen, dass ein Defizit von mehr als 20 Millionen Euro auf Dauer nicht zu stemmen ist. Im Beschlussvorschlag heißt es jedoch auch: „Für die Kliniken Ostalb beschließt und beauftragt der Kreistag die Erarbeitung einer neuen Klinikstruktur sowie ein den Vorschlägen/​Varianten entsprechenden Medizinkonzeptes durch den Klinikvorstand und den Lenkungsausschuss.“ Es wie mit der Katze, die sich in den eigenen Schwanz beißt: Sollte der Kreistag dem zustimmen, muss auch etwas passieren. Die Pläne dafür liegen bereits auf dem Tisch.

Mit diesen Plänen und den Folgen beschäftigt sich die Rems-​Zeitung am Montag. Dargestellt wird, wie sich Fahrtzeiten in die Kliniken verändern, wenn Kliniken fusionieren.

Weitere Informationen zur Klinikdebatte lesen Sie hier:

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Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 646 Tagen veröffentlicht.


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