Mitfahrbank in Frickenhofen: Klappt das?

Gschwend

Foto: tv

In Frickenhofen steht eine Mitfahrbank. Wer dort Platz nimmt, will mitgenommen werden, entweder nach Gschwend oder nach Gaildorf. So weit die Theorie. Wie klappt es aber praktisch? Unser Redakteur hat den Selbstversuch gewagt.

Samstag, 02. Juli 2022
Benjamin Richter
66 Sekunden Lesedauer

Der Anflug eines gelben Marienkäfers ähnelt ganz bemerkenswert der Mondlandung von 1969. Behutsam, doch zielstrebig nähert sich das Tier einer Falte im Sakkoärmel, wahrscheinlich das berühmte „Meer der Ruhe“, nur irdisch und weniger unwirtlich.Außer dem Käfer hält an diesem Tag niemand an der Mitfahrbank in Frickenhofen an. Obwohl sie genau dafür gedacht ist. Wer sich auf das Bänkchen in der schmucken Ortsmitte setzt, möchte mitgenommen werden.Wohin, sucht man sich aus: nach Gschwend oder Gaildorf. Beides schön. Man hängt das Schild mit dem gewünschten Ziel vor das andere, setzt sich auf die Bank und wartet, ob vorbeifahrende Autofahrer einen mitnehmen.Gschwend soll’s sein an jenem Nachmittag, an dem es die Sonne um 15 Uhr so gut meint, dass man nach einer gewissen Zeit beim Anblick eines Marienkäfers die tollsten Assoziationen produziert. 29 Grad Celsius zeigt das Thermometer, die sich am Straßenrand nach einer Viertelstunde anfühlen, als habe es der Physiotherapeut mit der Fangopackung übertrieben.Nach 15 Minuten wird’s langsam heiß. Erste Schweißperlen kitzeln am Rückgrat entlang. Hoffentlich hält bald jemand. Wer, ist egal. Auto-​, Laster-​, Schlepperfahrer, irgendeine Klimaanlage wird schon bremsen.

Wie das Experiment weitergegangen ist, ob die Reise nach Gschwend erfolgreich war und welche Erfahrungen die Menschen vor Ort in Frickenhofen mit dem Konzept Mitfahrbank gemacht haben, erfahren Leser am Samstag in der Reportage im „Wochenende“ der Rems-​Zeitung. Die komplette Ausgabe ist auch als E-​Paper am iKiosk erhältlich.