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Kliniken Ostalb: Kreistag stimmt Eckpunktepapier zu

Foto: gbr

Am Ende war es Formsache, dass der Kreistag dem Eckpunktepapier zur Zukunft der Kliniken Ostalb zugestimmt hat. Wie es passiert ist, überraschte Landrat Joachim Bläse dann doch.

Dienstag, 26. Juli 2022
Nicole Beuther
2 Minuten 1 Sekunden Lesedauer

„Sensation“, kommentierte Bläse das Abstimmungsergebnis der Kreistagsmitglieder, die sich hinter den Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung gestellt hatten. Einstimmig. Damit wird der Weg frei für weitere Überlegungen, wie eine bestmögliche medizinische Versorgung in einem schwierigen Umfeld aus Fachkräftemangel, steigenden Kosten und gesetzlichen Vorgaben im Ostalbkreis gelingen kann. Für die Kliniken bedeutet das: Mittelfristig werden wohl Häuser fusionieren. Wie das vonstatten gehen soll, davon handelt das Eckpunktepapier. Dabei geht es um Erreichbarkeit, Defizit und das künftige medizinische Angebot.
Und zwar als „Gesundheitsversorgung als Ganzes“, mit einer ambulanten Versorgung im ländlichen Räum, die parallel zum Klinikprozess laufe, wie Bläse sagte. Um klinische wie ambulante Aspekte dreht sich deshalb der Beschlussantrag, über den der Kreistag abgestimmt hat. Monatelang wurde darüber in der Gesellschaft wie in politischen Gremien diskutiert, vor allem über die mögliche Fusion einzelner Kliniken (siehe unten). Aber um Standortfragen ging es am Dienstagnachmittag nicht, sondern um die Feststellung, dass es mit der klinischen und ambulanten Gesundheitsversorgung im Kreis so nicht weitergehen kann. Angesichts des finanziellen und personellen Drucks „ist es allerhöchste Eisenbahn, dass wir uns auf den Weg machen und zukunftsfähige Strukturen schaffen“, sagte Gunter Bühler. Wenn man jetzt nicht handle, lande man in einer Sackgasse, so der CDU-​Fraktionsvorsitzende. Der Beschlussantrag der Kreisverwaltung sei damit eine „dringend notwendige Konkretisierungen für die weitere Arbeit“. Die neue Klinikstruktur, die sich daraus ergebe, müsse einhergehen mit einem neuem Klinikkonzept. Für manche dieser folgenden Entscheidungen „wird nicht nur Beifall bekommen, auch wenn sie aus unserer Sicht notwendig sind“, ahnte Bühler und sprach von „dezenten Hinweisen“, dass die Öffentlichkeitsarbeit gerade deshalb intensiviert werden müsse. Diese seien bei der Verwaltung und dem Landrat angekommen. „Wir müssen Menschen mitnehmen auf dem Weg, den wir gehen.“
Das sprach auch Grünen-​Fraktionschef Volker Grab an und forderte eine neue Form der Öffentlichkeitsarbeit. Wie er sich diese vorstellt, lesen Sie am Mittwoch in der Rems-​Zeitung.

Hier geht es zu unserem Kommentar (frei lesbar): Zukunftskonzept der Kliniken ist eine Transparenzfrage

Hintergründe der Klinik-​Debatte
In einer großen Serie beleuchtete die Rems-​Zeitung die Hintergründe der Klinik-​Debatte im Ostalbkreis. Dabei ging es nicht nur um Fallpauschalen, Personalprobleme und die Zusammenhänge auf Landesebene, sondern auch um bislang unveröffentlichte Dokumente des Zukunftskonzepts. Mehr dazu lesen Sie hier:
Kliniken im Ostalbkreis hängen am Tropf. Wie geht es weiter?
Kliniken Ostalb: Kritik aus Ellwangen an Gmünd und Mutlangen

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