Tierarztmangel in Baden-Württemberg
Foto: picture alliance Zoonar DAVID HERRAEZ CALZADA
Ob Katze, Hund, Hamster oder Pferd – auch Tiere werden krank und brauchen einen Arzt. Doch die kämpfen, genau wie ihre Kollegen im Krankenhaus, mit Überlastung, Stress und Überstunden. Woran liegt das und wie lässt sich die Situation verbessern?
Samstag, 20. August 2022
Sarah Fleischer
1 Minute 9 Sekunden Lesedauer
Auf den ersten Blick scheinen die reinen Zahlen nicht auf einen Notstand hinzuweisen. Aber: „Alleine in den vergangenen zwei Jahren ist die Zahl der Haustiere im Land um 25 Prozent gestiegen“, gibt Steidl zu bedenken. „Die müssen ja auch alle versorgt werden.“ Gleichzeitig sei in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Praxen deutlich zurückgegangen, viele Tierärzte gingen in Rente. Die Belastung für die übrigen Tierärzte steigt also. Hinzu kommen die Notdienste, wenn es nachts einmal schnell gehen muss und spontan eine Nachtschicht anfällt.
Besonders im ländlichen Raum wie dem Hochschwarzwald oder dem Schwäbischen Wald gebe es oft viel zu wenige Tierärzte, die zum Beispiel auch Vieh wie Pferde, Schweine oder Rinder versorgen können, so Steidl. Es sei keine Seltenheit, dass Landtierärzte 30 Kilometer einfach fahren müssten, um zu einem Patienten zu kommen.
Als Lösungsansatz für weniger Stress nennt er Modelle, wie sie schon in Frankreich oder Luxemburg angewendet werden: Boni für Niederlassungen in strukturschwachen Gegenden und Zuschläge für Notdienste. Doch dafür brauche es mehr Unterstützung seitens der Politik.
Als Lösungsansatz für weniger Stress nennt er Modelle, wie sie schon in Frankreich oder Luxemburg angewendet werden: Boni für Niederlassungen in strukturschwachen Gegenden und Zuschläge für Notdienste. Doch dafür brauche es mehr Unterstützung seitens der Politik.
Warum Steidl trotzdem immer wieder Tierarzt werden würde und was ein Tierarzt überhaupt verdient, lesen Sie am Samstag in der Rems-Zeitung.
Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 587 Tagen veröffentlicht.