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Neue Behandlungsmethode bei Herzrhythmusstörungen

Foto: Dieter Schütz_pixelio.de

Die häufigste Form der Herzrhythmusstörung, das Vorhofflimmern, wird am besten sofort mit dem Katheter behandelt. Ein neues Verfahren verspricht, den Eingriff schonender zu gestalten. Taugt es auch zur neuen Standardmethode?

Dienstag, 09. August 2022
Sarah Fleischer
1 Minute 12 Sekunden Lesedauer

Zu den wichtigsten Grunderkrankungen des Vorhofflimmerns gehören Bluthochdruck und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Aber auch Herzklappenerkrankungen, Herzschwäche, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen sowie chronische Nierenerkrankungen führen zu dieser Form der Rhythmusstörung. Übergewicht ist ebenfalls ein Risikofaktor.
Jürgen Schreieck, Leiter des EPU-​Katheterlabors an der Uniklinik Tübingen, erklärt das Vorgehen so: „Normalerweise zieht sich der Herzmuskel rhythmisch zusammen.“ Sein Taktgeber ist dabei der Sinusknoten. „Bei einem Vorhofflimmern sind die Signale, die vom Vorhof ausgehen, völlig unkoordiniert und erfolgen mit hoher Frequenz.“ Das Störfeuer des Herzens sorgt dafür, dass der Puls schneller und ungleichmäßiger wird. Der Blutfluss gerät ins Stocken. Im Herz können sich Gerinnsel bilden. Werden diese in den Blutkreislauf transportiert, kann ein solcher Pfropf ein Gefäß verstopfen. Passiert das im Gehirn, kommt es zum Schlaganfall. Es gilt, die Herzmuskelzellen in den Vorhöfen, von denen die Störsignale ausgehen, auszuschalten.
Dies soll ein neues Verfahren nun ermöglichen. „Bei der Pulsfeld-​Ablation wird ein Katheter durch die Leistenvene bis in den linken Vorhof des Herzens vorgeschoben“, erklärt Schreieck. Dort öffnet sich die Spitze des Katheters blumenförmig. Sie umschließt so den Übergang von Vorhof und Lungenvene, ohne das Gewebe zu berühren. Mit pulsierenden Stromstößen werden die Herzzellen in dieser Region ausgeschaltet. Das Risiko, dabei andere Zellen außer den Herzzellen zu verletzten, sei bei der neuen Methode viel geringer, sagt Schreieck.
Im Agaplesion Bethanien-​Krankenhaus in Frankfurt am Main wurden bereits 400 Patienten mit dieser Methode behandelt, am Universitätsklinikum Tübingen 18.

Welche weiteren Vorteile die neue Methode bietet und welche Symptome ein Vorhofflimmern andeuten, lesen Sie am Dienstag in der Rems-​Zeitung. Auch erhältlich als E-​Paper am iKiosk.

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