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Hohes Verletzungsrisiko für Frauen und Mädchen beim Handball

Foto: Thomas Siedler

Die Serie „Sport mit den Ärzten des Gesundheitsnetz Zukunft e. V.“ blickt auf die Handballer in der Region. Nach Fußball und Wintersport ist Handball die Sportart, bei der die meisten Verletzungen in Training und Wettkampf passieren. Bei Frauen gilt Handball sogar als die unfallträchtigste Sportart.

Samstag, 17. September 2022
Thomas Ringhofer
1 Minute 39 Sekunden Lesedauer

Die Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie im Ostalbkreis sind sich einig: Handball als dynamische und körperliche Sportart weist eine überdurchschnittliche Verletzungsrate und enorm viele Überlastungsschäden auf. So wurde nachgewiesen, dass Handball eine der höchsten Verletzungsraten der olympischen Sportarten hat. Akute Verletzungen betreffen vor allem Sprunggelenk, Knie, Hände und Schulter. Ein Grund für die hohe Verletzungsanfälligkeit ist laut Dr. Uwe Lenz eine Zunahme der Spielgeschwindigkeit und der Körpergröße der Spielerinnen und Spieler: „Wir haben es im Handball unter anderem mit Sprints, schnellen Beschleunigungen oder Richtungswechseln mit hoher Geschwindigkeit zu tun“, so der Facharzt. Aber auch die ausgeprägten Körperkontakte und komplexen Bewegungsabläufe tragen zu Handballtypischen Verletzungsmustern wie Bandverletzungen, Sehnenreizungen oder einer Werferschulter bei.

„Eine instabile Schulter durch die extremen Wurfbewegungen mit Geschwindigkeiten von bis 100 Stundenkilometern ist ein typisches Verletzungsmuster. Sie kann akut als komplettes Ausrenken der Schulter auftreten und muss häufig operiert werden“, sagt Dr. Barbara Hauf. Im Verbund der Orthopäden und Unfallchirurgen im Gesundheitsnetz Zukunft haben sich die Ellwanger Praxis Dres. Barbara und Walter Hauf und die Gemeinschaftspraxis OUG Keller/​Belser/​Lenz in Schwäbisch Gmünd operativ auf die Schulter spezialisiert. „Wir bieten sämtliche modernen, minimal-​invasiven operativen Verfahren an“, so Dr. Barbara Hauf. In beiden Praxen werden pro Jahr zusammen rund 400 Schultern operiert.

„Die meisten Verletzungen passieren im Wettkampf“, weiß Uwe Lenz. Zwar differieren in der Fachliteratur die Zahlen, „aber grob kann man davon ausgehen, dass pro 1000 Stunden Spiel zwischen neun und 14 Verletzungen passieren. Während des Trainings sind es im selben Zeitraum knapp zwei bis vier Verletzungen. Das Verhältnis von Verletzung zu Überlastung ist dabei etwa zwei Drittel zu einem Drittel.“

„Verletzungen sind in einer Handballerlaufbahn mehr oder weniger normal“, sagt zum Beispiel Mona Bauer. Die 26-​Jährige ist Spielführerin der SG Hofen/​Hüttlingen (SG2H) in der Württembergliga. Mit neun Jahren hat sie mit dem Handball begonnen und eine umfangreiche Verletzungsliste: gebrochener Ellenbogen, Bänderriss im Sprunggelenk, Rippenprellungen, innere Risse an der Leiste und am Bauchfell, „und an so gut wie jedem Finger schon mal einen Kapselriss“, blickt sie zurück.

Welches die häufigen Ursachen für Verletztungen sind, und ob man diese ein Stück weit vermeiden kann, lesen Sie in der Samstagsausgabe der Rems-​Zeitung.

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