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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Fair steht dir“: Weltladen Gmünd wirbt für fair gehandelte Kleidung

Foto: Weltladen

Der Schwäbisch Gmünder Weltladen weist mit einer Aktion auf nachhaltigen Konsum hin und gibt zu bedenken, dass viele Kleidungsstücke nicht nur um die halbe Welt reisen, bis sie fertig produziert sind, sondern vielfach auch unter Einsatz von Kinderarbeit hergestellt werden.

Montag, 26. September 2022
Benjamin Richter
1 Minute 30 Sekunden Lesedauer

Wie viele Kilometer legt eine Jeans bei der Herstellung zurück? Wie viel Wasser benötigt ein T-​Shirt, bis es im Laden liegt? Wie viel Kinderarbeit steckt in einem Teppich? Antworten konnten Kunden und Passanten am Samstag vor dem Weltladen am Kalten Markt bekommen.
Das Weltladen-​Team hatte Aussagen zu fairen und unfairen Herstellungspraktiken im Textilbereich dekorativ an einer Wäscheleine präsentiert und den Zusammenhang zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen – auf Bodenfliesen aufgedruckt und ausgelegt – hergestellt.
„Stimmt das? Eine Jeans reist einmal um die Welt, wenn man die Baumwolle, das Garn, das Färben, Nähen und eventuell Sandstrahlen zusammenrechnet?“ Die 13-​jährige Kathrin staunt und kann kaum glauben, dass bis zu 8000 Liter Wasser dabei verbraucht werden. Wasser, das gerade in den Ländern des globalen Südens extrem knapp ist, wo aber die Baumwolle wächst.
Kathrin lernt den Ausdruck „virtuelles“ Wasser kennen, das die Industrieländer auf diesem Wege aus Entwicklungsländern importieren, woran kaum jemand Anstoß nimmt. Färbetechniken verwandeln ganze Flüsse in giftige Kloaken.
Gerade in Corona-​Zeiten hat auch die Kinderarbeit wieder zugenommen, da die Armut in vielen Ländern ebenfalls zugenommen hat. Baumwolle oder Tee pflücken, Kakaobohnen ernten, Teppiche knüpfen, Gold aus Minen schürfen oder Granitsteine mit schweren Vorschlaghämmern bearbeiten – das Problem beschränkt sich keinesfalls auf die Textilindustrie.
„Da muss man doch etwas dagegen tun!“ Kathrin sucht aufgewühlt nach Alternativen und findet auch dazu Informationen. Biofaire Kleidung ist teurer, erfährt sie, aber es gibt sie zu kaufen, auch in Gmünd. Solche Kleidung ist keine Wegwerfkleidung: Man trägt sie länger, das ist gelebte Nachhaltigkeit.
Gerade junge Leute tauchen auch in die Welt des Secondhand-​Kaufs oder des Recycelns ein und besuchen Kleidertauschbörsen. Es macht Spaß, wenn man mit gutem Gewissen etwas anderes tragen kann. Gelegenheit zum Kleidertausch gibt es am 7. Oktober für Kinderkleidung und am 8. Oktober für Erwachsene in der Gmünder VHS, verbunden mit einem Film „Made in Bangladesch“. Der Weltladen Gmünd lädt hierzu herzlich ein.

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Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 549 Tagen veröffentlicht.


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