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Sicherer Schulweg: Polizei gibt Tipps — und kündigt Kontrollen an

Foto: Günter Havlena /​pix​e​lio​.de

Mit dem Sommer gehen die Ferien zu Ende. Dann beginnt am 12. September für tausende Schülerinnen und Schüler der Schulalltag. Vor allem für Erstklässler ist vieles neu. Eine wichtige Herausforderung: sicher in der Schule ankommen. Die Polizei gibt Schülern, Eltern und Verkehrsteilnehmern deshalb wichtige Tipps. Und kündigt Kontrollen an.

Freitag, 09. September 2022
Thorsten Vaas
2 Minuten 53 Sekunden Lesedauer

Damit die Schülerinnen und Schüler sicher in der Schule ankommen, „müssen alle ihren Beitrag leisten“, schreibt das Polizeipräsidium Aalen in einer Pressemitteilung. Sowohl Schüler, als auch Eltern und sonstige Verkehrsteilnehmer seien gleichermaßen gefordert, in den kommenden Tagen und Wochen noch vorsichtiger zu sein.
Im bundesweiten Vergleich sei in Baden-​Württemberg das Risiko für Kinder und Jugendliche, im Straßenverkehr zu verunglücken, mit am geringsten. Dennoch ereigneten sich im Jahr 2021 insgesamt 237 sogenannte Schulwegunfälle, bei denen insgesamt 220 Kinder und Jugendliche leicht und 29 schwer verletzt wurden. Zum Schulanfang steige die Unfallgefahr – Schülerinnen, Schüler und Verkehrsteilnehmer müssten sich erst wieder aufeinander einstellen.
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Aalen ereigneten sich im Jahr 2021 insgesamt 34 Schulwegunfälle (sechs davon im Ostalbkreis, 22 im Rems-​Murr-​Kreis, sechs in Kreis Schwäbisch Hall). Das sind rund acht Prozent weniger als im Vorjahr. Dennoch erlitten dabei 36 Schüler (Ostalbkreis: 7, Rems-​Murr-​Kreis: 23, Schwäbisch Hall: 6) bei diesen Unfällen meist leichte, in vier Fällen auch schwere Verletzungen. Angesichts der immer noch hohen Unfallzahlen kündigt die Polizei Kontrollen im Bereich der Schulen an. Dabei geht es den Ordnungshütern vor allem darum:

- Überwachung der Gurtanlege– und Kindersicherungspflicht
- Geschwindigkeitskontrollen, insbesondere an Stellen mit erhöhten Unfallgefahren für Kinder und Jugendliche und im Bereich der Schulwege
- Verhalten der Kraftfahrer gegenüber öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulbussen, an Bushaltestellen sowie Fußgängerfurten und Fußgängerüberwegen
- Park– oder Haltverbote auf Geh– und Radwegen, Schutzstreifen für Radfahrer, an Kreuzungen und in unübersichtlichen Kurvenbereichen, in „zweiter Reihe“, an Bushaltestellen oder an Fußgängerüberwegen
- Nutzung von Mobiltelefonen und elektronischen Kommunikations-​, Informations– oder Unterhaltungsgeräten während der Fahrt
- technischer Zustand von Fahrrädern, insbesondere der Fahrräder von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg von und zur Schule sowie das
- Verhalten von Schülern auf ihren Schulwegen (zu Fuß und mit dem Fahrrad).

Trotz der Gefahren, die täglich auch auf dem Schulweg lauern, rät die Polizei dazu, die Kinder eigenständig zur Schule gehen zu lassen, um das richtige und sichere Verhalten im Straßenverkehr zu erlernen. „Insbesondere mit den künftigen Erstklässlern sollten die Eltern den Schulweg zuvor mehrfach üben, um den Kindern das korrekte Verhalten zu vermitteln und entsprechende Sicherheit zu verleihen.“ Weiterhin rät die Polizei:

- Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder auf dem Schulweg, insbesondere wenn die Tage kürzer werden und die Schüler sich bei Dunkelheit auf den Weg machen, richtig gekleidet sind (Stichwort Sichtbarkeit).
- Kinder sollten erst nach bestandener Fahrradprüfung mit dem Fahrrad zur Schule fahren, da sie dort den sicheren Umgang mit dem Fahrrad im Straßenverkehr sowie die entsprechenden Verkehrsregeln lernen.
- Sogenannte „Eltern-​Taxis“ erhöhen die Gefahr, im Straßenverkehr zu verunglücken. Das kurze Anhalten vor den Schulen, oftmals auch in zweiter Reihe, um die Kinder möglichst direkt dort abzusetzen, macht den Verkehr unübersichtlich und erschwert allen anderen Kindern den Schulweg. Zudem lernen Kinder, die ihren Schulweg nur aus der Autoperspektive kennen nie die richtigen Verhaltensweisen und die Gefahren richtig einzuschätzen.
- Wenn Sie Ihr Kind dennoch mit dem Auto zur Schule fahren, dann nur entsprechend gesichert, das bedeutet angegurtet im Kindersitz ohne Schulranzen auf dem Rücken.
- Achten Sie auf Ihre Vorbildfunktion den Kindern gegenüber! Wenn wir Erwachsenen uns in der Eile nicht an die Regeln halten, lernen die Kinder, dass es immer Ausnahmen von den Regeln gibt, es kommt dann nur noch auf die richtige Ausrede an.

Die Polizei bietet zahlreiche Präventions– und Informationsveranstaltungen zum Thema an. Im Schulwegtraining wird den Schülern durch das Referat Prävention der Polizei das richtige Verhalten im Straßenverkehr erklärt. Zusätzlich sollen die Lerneffekte durch Besuche des Theaterstücks „Das kleine Zebra“ untermauert werden. Auch bei Elternabenden nutzt die Polizei die Gelegenheit, um die Eltern entsprechend zu sensibilisieren.

Weitere Informationen und Tipps zum sicheren Schulweg finden Sie im Internet unter:

gib​-acht​-im​-verkehr​.de
bast​.de/​s​c​h​u​l​w​e​gplan
Schul​weg​planer​-bw​.de
verkehr​swacht​-bw​.de

Anfragen für Schulwegprävention können interessierte Schulen direkt an das Polizeipräsidium senden. Das Kontaktformular findet sich hier.

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