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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Hyperinflation und Notgeld: Als die Rems-​Zeitung Geldscheine druckte

Foto: Andreas Fitzel

Die Schlagzeilen klingen bekannt: Ein furchtbarer Krieg, deutsche militärische Hilfe für die Ukraine gegen einfallende russische Truppen, eine weltweite Pandemie, Einschränkungen beim Energieverbrauch, hohe Staatsschulden und eine monströse Inflation – das waren die Themen vor gut 100 Jahren. Die Stadtverwaltung von Gmünd versuchte in dieser Lage wie viele andere Städte die Verhältnisse durch die Ausgabe eigener Geldscheine zu verbessern. Dazu kam: Im Herbst 1923 erreichte die Inflation ihren Höhepunkt: die Hyperinflation.

Sonntag, 29. Oktober 2023
Franz Graser
1 Minute 11 Sekunden Lesedauer

1914 schlitterten die europäischen Großmächte laut dem australischen Historiker Christopher Clark wie „Schlafwandler“ in die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts hinein – einen Krieg, den man später den Ersten Weltkrieg nennen sollte. Mit Beginn des Krieges wurde zu dessen Finanzierung der Goldstandard, also die durch Gold garantierte Deckung des Geldes, aufgehoben. Die Kriegsausgaben waren horrend. Schlagartig verschwand viel Hartgeld aus dem Alltag, zuerst die großen Münzen aus Edelmetall, bald auch die kleineren Münzen, deren Materialwert für die Rüstung immer wichtiger wurde. Ersatz schuf die Notenpresse, was die nominelle Geldmenge stark anschwellen ließ.

Da die Reichsbank mit dem Druck von Papiergeld nicht mehr nachkam, entstanden ab der Mitte des Ersten Weltkriegs neben den gesetzlichen Zahlungsmitteln unzählige regional gültige Parallelwährungen: Die deutschen Städte druckten jetzt ihr eigenes Geld, das sogenannte Notgeld. Dabei handelt es sich um Münzen oder Geldscheine, die bei Mangel an Zahlungsmitteln, besonders in Kriegszeiten, ersatzweise vom Staat selbst oder von eigentlich nicht währungsberechtigten Auftraggebern (Städte, Verbände, Banken, Firmen und dergleichen) ausgegeben werden. Notgeld wurde oft in großer Eile und in behelfsmäßiger Form hergestellt.

Der Historiker Andreas Fitzel erzählt, wie es dazu kam, dass auch in Gmünd solche Notgeldscheine gedruckt wurden. Seinen Essay finden Sie in der Wochenendbeilage der Rems-​Zeitung.

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