Kreis probt den Ernstfall: Bei Blackout 100 „Ostalb-Leuchttürme“
Foto: hs
Kein Festnetz, kein Handyempfang, kein Internet: Das Landratsamt des Ostalbkreises, die Feuerwehren und die Polizei haben am Samstag ein Notkonzept für den Fall eines flächendeckenden Ausfalls der Kommunikationsnetze getestet.
Montag, 30. Oktober 2023
Benjamin Richter
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Landrat Joachim Bläse hat Mühe, all das an erlebten oder auch „nur“ denkbaren Krisenszenarien aufzuzählen, was ihm seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren schon begegnet sei: Corona, drohende Energieknappheit, Cyberangriffe, die Ahrtal-Tragödie. Noch als Bürgermeister musste er 2016 die Gmünder Hochwasserkatastrophe bewältigen.
„Wir wollen und müssen auf alle, auch auf die bis vor Kurzem noch als unmöglich erschienenen, Krisensituationen vorbereitet sein“, gibt er zu verstehen. Daher auch die Einrichtung des Resilienzzentrums auf Landkreisebene, um die Bevölkerung zu sensibilisieren.
Thomas Wagenblast, Dezernent für Ordnung sowie für den Brand– und Katastrophenschutz, ergänzt: „Unsere überwiegend ehrenamtlich strukturierten Hilfsorganisationen leisten zusammen mit der Polizei für die Sicherheit unserer Bevölkerung eine unbezahlbar wertvolle Arbeit.“
All das waren Anmerkungen am Rande einer ganztägigen Stabsübung, die am Samstag im Landratsamt in Aalen unter Einbeziehung der Ostalb-Feuerwehren und der Polizei stattfand. Erstmals wurde das unter Federführung von Kreisbrandmeister Andreas Straub entwickelte „Leuchtturm-Konzept“ einem praxisnahen Stresstest unterzogen.
Durchgespielt wurde ein flächendeckender Ausfall der alltäglichen Kommunikationsnetze wie Festnetz-Telefone, Handy, Internet, Fax, mithin auch der Notruf-Nummern 110 für Polizei und 112 für Rettungsdienst/Feuerwehr.
Erweiterbar wäre eine Stabsübung auch für den Komplettausfall der Energieversorgung. Doch die Verantwortlichen vor allem der Feuerwehren, Polizei und Landkreisverwaltung wollten ihr Konzept zunächst in kleinerer Besetzung einem Härtetest unterziehen, um Erfahrungen zu sammeln.
In welche krisenfeste Technik der Kreis investiert, um für den Ernstfall gerüstet zu sein, und wohin sich in Not geratene Bürgerinnen und Bürger während eines Blackouts wenden können, erfahren Sie am Montag in der Rems-Zeitung. Erhältlich ist die komplette Ausgabe auch online im iKiosk.