Mit dem Ostalbwanderer ins Rieskratermuseum
Fotos: Markus Weber/Ostalbwanderer.de
Für regnerische Herbsttage empfiehlt der Ostalbwanderer einen Ausflug nach Nördlingen, wo das Rieskratermuseum die Entstehung des Rieses anschaulich und auch für Kinder verständlich erklärt. Zusammen mit dem Geopark-Infozentrum direkt neben dem Museum bekommt man einen guten Überblick über die Geschehnisse vor 15 Millionen Jahren.
Samstag, 18. November 2023
Franz Graser
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Es war das größte Ereignis auf der Schwäbischen Alb seit 15 Millionen Jahren: Wo heute Nördlingen ist, schlug ein riesiger Asteroid ein. Ein unvorstellbares Ereignis mit globalen Auswirkungen. Allein die Beschreibung des Einschlages sprengt jede Vorstellungskraft. Das Nördlinger Rieskratermuseum zeigt, das vor 15 Millionen Jahren in unserer unmittelbaren Nachbarschaft geschehen ist.
Der Asteroid durchquert die Atmosphäre in weniger als drei Sekunden. So schnell, dass die Luft zwischen dem Himmelskörper und der Erdoberfläche so stark erhitzt wird, dass die Erde darunter verdampft, noch bevor der Asteroid einschlägt.
Beim Einschlag entsteht ein Druck von vier bis fünf Millionen Bar: Das entspricht 40 bis 50 Tonnen Masse pro Quadratzentimeter Erdoberfläche! Der Asteroid durchschlägt innerhalb 60 Millisekunden glatt die Sedimentschichten des Jura und der Trias, die zusammen etwa 700 Meter mächtig sind und dringt in das Grundgebirge ein, rund einen Kilometer tief. 3000 Quadratkilometer Erdgestein verdampft einfach. Geschmolzenes Gestein dieses Ereignisses findet man heute in einem Gebiet in Böhmen und Mähren.
Nach zehn Minuten ist der Einschlag vorbei. Die hochgeschleuderten glühenden Gesteinsteilchen regnen in den Krater zurück und füllen ihn 400 Meter hoch mit glühender Materie, die rund 2000 Jahre benötigt, um unter 100 Grad abzukühlen. 150 Quadratkilometer Gestein wurden bewegt, die Altmühl und die Donau umgeleitet. Ein See entstand, der von Nördlingen bis Nürnberg reichte. Und es blieb ein Loch zurück, das seitdem die Schwäbische Alb von der Fränkischen Alb trennt: das Nördlinger Ries.
Weitere Informationen und Fotos finden sich bei ostalbwanderer.de