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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die musikalischen Faschings-​Feiertage

Grafik: RZ

In Schwäbisch Gmünd wird es wieder laut, schräg und farbenfroh. Am Samstag in der Innenstadt und am Sonntag beim Frühschoppen in der Großsporthalle. Das „Mekka der Guggenmusik“ macht an diesem Wochenende seinem Namen wieder alle Ehre. Die RZ blickt auf das Internationale Guggenmusiktreffen in den Marginalien, die Sie hier gratis lesen können.

Samstag, 11. Februar 2023
Alex Vogt
2 Minuten 9 Sekunden Lesedauer

Nachdem zwei Jahre in Folge kein Internationales Guggenmusiktreffen stattfinden konnte, scharen die teilnehmenden Guggenmusikerinnen und Guggenmusiker sowie die Guggenmusikfans aus der Region, aus Deutschland und dem Ausland nun mit einer wohl noch größeren Vorfreude als je zuvor mit den Hufen. Ein Nachholbedarf ist durchaus gegeben nach dieser Pause. Schließlich war es bei dem 2020 stattgefundenen 37. Internationalen Guggenmusik-​Treffen keineswegs absehbar, dass die 38. Ausgabe gleich zwei Jahre auf sich warten lassen würde.
Nun können die musikalischen Feiertage des Gmünder Faschings wieder stattfinden. Als einer der absoluten Höhepunkte der „Gmender Fasnet“. Denn mit Guggenmusik kann man bei den eingefleischten Närrinnen und Narren in und um Schwäbisch Gmünd nicht viel falsch machen. Kritiker, die Guggenmusik nur als Lärmbelästigung abtun, sind an diesem Wochenende in der ältesten Stauferstadt in der Minderheit. 2020 und in den Jahren zuvor war das Internationale Guggenmusiktreffen stets ein Publikumsmagnet. Mit 25 000 Besuchern allein am Samstag. Mit einem ähnlich großen Zulauf oder sogar noch mehr Guggenmusikfans nach der zweijährigen Pause ist an diesem Samstag zu rechnen.
Dem Online-​Lexikon Wikipedia zufolge steigt in Schwäbisch Gmünd „das größte Internationale Guggenmusik-​Treffen der Welt“. Und: „Guggenmusik-​Gruppen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Großbritannien und der Schweiz treffen sich bei der zwei Tage dauernden Veranstaltung. Das Treffen zählt jedes Jahr zwischen 60 000 und 100 000 Besucher.“ Was die teilnehmenden Gruppen betrifft, gibt es in Deutschland oder in der Schweiz und damit im Mutterland der Guggenmusik durchaus Zusammenkünfte mit noch mehr Kapellen. Für das Schrägtonfestival in Gmünd beschränken sich die Organisatoren der Touristik und Marketing GmbH um Robert Frank bewusst auf nicht mehr als 20 Gruppen. Genauer gesagt auf 21, zählt man die inklusive Guggenmusik „Los Krawallos“ aus Schwäbisch Gmünd, die am Samstagnachmittag zwei Auftritte auf den großen Bühnen auf dem Marktplatz und auf dem Johannisplatz hat, hinzu. Insgesamt werden sich an diesem Wochenende wieder 800 Musikerinnen und Musiker in Gmünd tummeln. Neben elf deutschen Vertretern sorgen acht Gruppen aus der Schweiz und jeweils eine Gruppe aus dem Fürstentum Liechtenstein und aus Österreich in diesem Jahr für die Internationalität dieses Guggenmusik-​Treffens. Drei Lokalmatadoren sind jedes Jahr dabei. Die Gmendr Gassafetza, die mit ihrem in diesem Jahr ausverkauften Guggenball im Prediger am Freitagabend für den inoffiziellen IGT-​Auftakt gesorgt haben, die Freiwillige Guggenmusik Überdruck aus Wetzgau und die Oschtalb Ruassgugga aus Aalen.
Doch was ist eigentlich Guggenmusik? Laut Wikipedia handelt es sich um eine stark rhythmisch unterlegte, auf ihre eigene, sehr spezifische Art „falsch“ beziehungsweise „schräg“ gespielte Blasmusik. Mit Trompeten, Posaunen und Tubas, Trommeln, Pauken und Schlagzeug werden bei der Guggenmusik immer professionellere Arrangements von bekannten Hits aus verschiedenen Musik-​Genres gespielt. Die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker sind dabei verkleidet und teilweise maskiert. Erfunden wurde die Guggenmusik Anfang des 20. Jahrhunderts in Basel. Vier Gruppen aus der Guggen-​Hauptstadt in der Schweiz sind an diesem Wochenende in Schwäbisch Gmünd zu Gast. (Karle)

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Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 411 Tagen veröffentlicht.


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