Hardt: Bäume für den „Park am Sonnenhügel“

Schwäbisch Gmünd

Foto: tv

Um die Schwammstadt drehte sich ein Vortrag bei der Gmünder VHS. Angewendet soll das Prinzip im geplanten Park auf dem Hardt. Bäume sollen dort in heißen Sommermonaten für Abkühlung sorgen.

Samstag, 04. Februar 2023
Thorsten Vaas
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Die Anpassung öffentlicher Räume an den Klimawandel ist ein großes Thema, weshalb sich die Gmünder VHS zum Vortrag einen Experten eingeladen hatte. Landschaftsarchitekt Ulrich Schuster aus Stuttgart arbeitet hauptsächlich mit den Themen Regenwasserbewirtschaftung und Schwammstadtprinzip, das auch beim Platz „Park am Sonnenhügel“ auf dem Hardt angewendet werden soll. Anhand diverser Pläne erläuterte Bürgermeister Julius Mihm zunächst den Ist-​Zustand, den Entwurf zur Neugestaltung sowie die Daten und Erkenntnisse, die auf der Klimaanalyse basieren. Aus dieser geht einerseits hervor, dass der Hardt, ebenso wie die Innenstadt, zu den besonders heißen Stellen Gmünd gehört und eine sogenannte Hitzeinsel darstellt. Zum anderen sind Kernstadt wie auch Hardt durch ein weiteres Phänomen des Klimawandels stärker beeinträchtigt, nämlich durch Starkregen. Schuster erläuterte verschiedene Ziele, Maßnahmen und Möglichkeiten des Schwammstadtprinzips. So zeichne sich der Boden auf dem Hardt beispielsweise durch seine Wasserundurchlässigkeit aus. Drei Bauebenen sollen deshalb am Hardt zum Einsatz kommen: Bis zu einer Höhe von 30 Zentimeter sollen die Verdunstungsbeete mit Wasser volllaufen können. Der dann eintretende Verdunstungseffekt bringe außerdem den Vorteil der Kühlung mit sich. Baumrigolen und Baumgruben seien weitere Wasserspeicher. Erst wenn alle Wasserspeicher gefüllt seien, komme der Notüberlauf zum Tragen, der Wasser an die Kanalisation abgibt. Bis zu einer Menge von 150 Litern in 24 Stunden (dies entspricht der Wassermassen, die das Regentief Bernd 2021 mit sich brachte) reiche das Speichervermögen durch das Schwammstadtprinzip aus. Die Baumgruben, so erläuterte er außerdem, sollen so groß wie möglich gestaltet werden, da dadurch zum einen die Wassermenge gesteigert und im gleichen Zuge auch die Lebenserwartung des Baumes erhöht werde. Gepflanzt werden vor allem heimische, hitzeverträgliche und möglichst trockenheitsresistente Baumsorten wie Ahorn und Linde. Im Idealfall, so die vorsichtige Einschätzung der Experten, könne durch die geplanten Maßnahmen eine Temperaturabsenkung von 4 Grad Celsius erzielt werden.