Chöre müssen sich zunehmend vernetzen

Kultur

Foto: fg

Bei einem Workshop des Gmünder Stadtverbands Musik und Gesang haben sich zahlreiche Vertreter der Chöre der Stadt über Fördermöglichkeiten informiert. Jonathan Wahl vom Bundesmusikverband Chor und Orchester gab konkrete Tipps.

Sonntag, 12. März 2023
Franz Graser
85 Sekunden Lesedauer

Zum Auftakt des Workshops im barocken Refektorium des Prediger zeigte Ramona Kunz-​Glass, die Vorstandsvorsitzende des Stadtverbands Musik und Gesang, die Bandbreite der Chöre in Schwäbisch Gmünd auf. Das Spektrum reiche von der Musical Factory über Kirchenchöre bis hin zum Gesangverein von 1823, der in diesen Tagen sein 200-​jähriges Bestehen feiere. Die Pandemie habe die Chöre der Stadt besonders hart getroffen, sagte Ramona Kunz-​Glass. Um die Herausforderungen zu meistern, müssten sich die Chöre miteinander austauschen und Netzwerke bilden.

Oberbürgermeister Richard Arnold betonte, die Chöre der Stadt lägen ihm sehr am Herzen. Er selbst sei „von Kindesbeinen an“ Chorsänger. „Und wenn man einmal diese positive Erfahrung gemacht hat, dann lässt sie einen nicht mehr los“, sagte der OB. Die 28 Chöre der Stadt seien „ein Pfund, mit dem wir wuchern können“. Um den kulturellen Wandel positiv zu begleiten, habe Schwäbisch Gmünd das Jahr 2023 zum Jahr der Chöre erklärt. Die Tradition der Chöre müsse weiterentwickelt werden, so der OB.
Gastreferent Jonathan Wahl vom Bundesmusikverband Chor und Orchester erklärte zu Beginn, dass sich die gesamtgesellschaftlichen Veränderungen auch bei den Chören zeigten. Corona sei hier ein beschleunigender Katalysator gewesen. Megatrends wie die zunehmende Mobilität oder der Wegzug von Jugendlichen in Universitätsstädte seien Gründe dafür , dass sich viele Menschen nicht an kulturtreibende Vereine binden würden.

Um Chorprojekte zu finanzieren, gebe es eine Reihe von Möglichkeiten zur Förderung. Man müsse nur wissen, wie sie zu heben seien, erklärte Jonathan Wahl. Dabei sei es notwendig, sich genau in die Zuwendungsbedingungen einzulesen. Bei Programmen zur Förderung der Amateurmusik im ländlichen Raum hätte ein Verein aus Schwäbisch Gmünd vermutlich schlechte Karten, meinte Wahl. Aber bei einem Chor aus einem ländlichen Stadtteil wie Weiler in den Bergen sehe es dann schon wieder anders aus.
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