Ist da draußen noch was, Herr Falcke?
Foto: picture alliance /ZUMAPRESS.com | Event Horizon Telescope
Ein Foto geht 2019 um die Welt. Es zeigt ein Schwarzes Loch. An der Entstehung beteiligt war Heino Falcke. Kürzlich besuchte er Schwäbisch Gmünd. Ein Gespräch über Gott, die Welt und endlose Weiten.
Sonntag, 05. März 2023
Thorsten Vaas
1 Minute 18 Sekunden Lesedauer
Herr Falcke, Sie sind Prädikant in der evangelischen Kirche und gleichzeitig Astrophysiker an der Radboud Universität in Nimwegen. Glauben Sie an Gott, oder den Urknall?
Ich glaube an Gott. Und ich weiß, dass es einen Urknall gegeben hat. Es ist für mich kein Widerspruch. Die Frage ist: Wo kommt der Urknall her?
Haben Sie dafür eine Erklärung?
Die Entstehung der Welt ist für mich die Schöpfung Gottes. Bei der Frage, was vor dem Urknall war, was der Auslöser war, was das Erste war, ist es für mich Gott. Dieser Gott ist für mich nichts Lebloses, er berührt mich im Inneren. Deshalb ist es für mich kein Entweder-Oder, sondern ein Und-Und.
Forscher wie Sie blicken immer tiefer ins Weltall. Was glauben Sie, werden Sie dort finden?
Weite, Größe, Schönheit, Einsamkeit …
… vielleicht auch einen Gottesbeweis?
Man findet sehr viel Physik. Den Beweis für Gott wird man nicht finden, aber auch nicht widerlegen können. Wenn man Gott wissenschaftlich vorhersagen und berechnen könnte, wäre es nicht Gott. Gott ist letztlich das, was unbegreiflich ist. Was schon passieren kann: Durch den Blick in die Größe und Schönheit des Alls kann man ein Gefühl für die Größe des Schöpfers bekommen.
Lassen immer neue wissenschaftliche Erkenntnisse seinen Glauben langsam erodieren? Und: gibt es im All vielleicht noch weiteres Leben? Das lesen Sie am Montag in der Rems-Zeitung.