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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Kiesewetter: Krim von Versorgung abschneiden

Foto: tv

Wie kann Frieden in der Ukraine gelingen? Damit beschäftigte sich eine Matinee der Frauen Union bei der Schwäbisch Gmünder VHS. Als Experte stand CDU-​Außenpolitiker Roderich Kiesewetter Rede und Antwort.

Montag, 06. März 2023
Thorsten Vaas
1 Minute 20 Sekunden Lesedauer

„Die Sanktionen gegen Russland wirken“, sagt CDU-​Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Man sehe es in Giengen und Dillingen, wo Bosch und Siemens Haushaltsgeräte bauen. Vier– bis sechsmal so hoch sei der Export von Wasch– und Spülmaschinen nach Zypern, in die Türkei, Armenien, Aserbaidschan und Kasachstan, „wo sie dann zerlegt werden, um die Chips nach Russland zu liefern“. Die Platinen aus den schwäbischen Haushaltsgeräten finde man nun in russischen Kampffahrzeugen neuester Bauart. Um solche Umwege zukünftig zu verhindern, arbeite man zwar schon an einem neuen Sanktionspaket. Allein damit werde der Krieg in der Ukraine jedoch nicht enden. Es brauche Waffen. Eine Frau aus dem Publikum bringt es auf den Punkt: „Waffenlieferungen sind keine Frage der Zeit, sondern eine Frage nach Sicherheit für meine Familie.“
Sie selbst stammt aus der Ukraine und ist eine von gut 100 Besucherinnen und Besuchern der Matinee unter dem Titel „Ein Jahr Krieg in Europa – wie kann Frieden gelingen?“. Im Café der VHS ist’s proppenvoll. „80 Leute waren angemeldet“, sagt Gisela Stephan, Vorsitzende der Frauen Union Schwäbisch Gmünd, viele kommen am Sonntagmorgen jedoch spontan vorbei. VHS-​Chefin Ingrid Hofmann bringt weitere Stühle. Das Thema interessiert. Und bewegt. Vor allem müsse man es aus der Perspektive der ukrainischen Bevölkerung sehen, besonders aus Sicht der Frauen, Mütter, Großmütter, deren Männer, Kinder und Enkel an der Front fallen, sagt Kiesewetter. Tausende Kinder seien aus den russisch besetzten Gebieten entführt worden, um sie in der Russischen Föderation unter neuem Namen und Geburtsdatum zur Adoption anzubieten. „Wir erleben einen Krieg, der drei Grundsätze gebrochen hat: Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus. Nie wieder Auschwitz.“

Für Kiesewetter brauche es nun Mut zu starken Einsätzen, um die russischen Truppen auf der Krim von der Versorgung abzuschneiden. Mehr darüber lesen Sie am Montag in der Rems-​Zeitung.

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