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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Fünfknopfturm in Gmünd als Mittelalter-​Museum: Saisoneröffnung am Sonntag

Archiv-​Fotos: gbr

Der Fünfknopfturm ist nicht nur wegen seines besonderen Dachs ein echter Blickfang im Stadtbild, sondern auch eine Präsentationsfläche für den Staufersaga-​Verein und ein Museum. Die Saisoneröffnung ist dort am Sonntag, 14. Mai, um 14 Uhr.

Donnerstag, 11. Mai 2023
Gerold Bauer
1 Minute 59 Sekunden Lesedauer

Zur Eröffnung gibt’s ein Staufer-​Programm. Die „Hübschlerinnen“-Gruppe mit Choreographin Sabine Schneider wird musikalisch von den „Zisselberg Zeisigen“ unter der Leitung von Barbara Weller begleitet. Denise Fürstenau und Susanna Rados präsentieren ihren orientalischen Tanz. Meinhard Plischke fertigt Kettenhemden und Kerstin-​Lucia Plischke feingewebte Bänder. Josef Stampfer bietet für Kinder Specksteinschnitzen an.

In der Eingangsebene präsentieren sich vorausschauende interessante Themen des Turms. Als kleiner Satellit des städtischen Museums gibt es eine Vorankündigung der neugestalteten Schausammlung des Bereichs Barock von Museum und Galerie im Prediger Schwäbisch Gmünd. Weitere Exponate beinhalten eine Erinnerung an Hildegard von Bingen, die auch als bedeutende Persönlichkeit Ihre Rolle in dem historischen Theaterstück „die Staufersaga“ innehatte.
Ausgestellt sind zwei Ölgemälde aus der Zeit des Barocks. Zum einen ein Ölgemälde mit der Abbildung des Hl. Thomas als Dominikaner. Dieser gehörte als Vinzenz Ferrer (Valencia 1350 — Vannes 1419) dem Dominikanerorden an und war Bußprediger. Er wurde 1455 heiliggesprochen. Zu den Attributen des Heiligen zählen das Feuer in der Hand und das Taufbecken. Er ist Schutzpatron der Städte Valencia, Vannes und Neapel sowie des Berufes der Ziegelmacher.
Das zweite Ölgemälde ist ein Pendant zum oben beschriebenen Gemälde und zeigt den Hl. Thomas von Aquin. Es ist mit der Jahreszahl 1777 von Joseph Hartmann datiert. Der Heilige Thomas von Aquin (um 1226 — 1274) war ebenfalls Dominikaner. Er war einer der einflussreichsten Philosophen und Theologen der Geschichte. Er gehört zu den bedeutendsten Kirchenlehrern und wurde 1323 heiliggesprochen. Beide Bilder wurden nach Aufhebung des Dominikanerklosters 1803 von der Spitalkapelle erworben.
Auf der rechten Wandseite der Eingangsebene des Fünfknopfturms deutet eine Bildergalerie mit Informationen auf das Leben und Wirken der Hildegard von Bingen (geb. 1098 bis 17. 09.1179) hin. Die deutsche Äbtissin und Benediktinerin war die erste Vertreterin der deutschen Mystik im Mittelalter für Religion, Medizin und Musik. Hildegard von Bingen gilt als Vorkämpferin für die Emanzipation von Frauen. 2012 wurde sie von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.
Ein ins Auge fallendes Motiv lässt den Betrachter aufblicken. Es ist eine Ritzzeichnung von Franz Huber, die in der Mittelalterausstellung im Museum im Prediger zu sehen ist. Das Original befindet sich auf der Nordseite der Johanniskirche. Die Ritzzeichnung ist ein seltenes Beispiel für einen Konstruktionsschlüssel im Bauwesen um 1200. Hierdurch konnte der Steinmetz mittels einer Schmiege den rechten Winkel abnehmen, so wie den 30-​, 60– Grad-​Winkel für seine Arbeit bestimmen.

Zusammengestellt wurde die Ausstellung im Fünfknopfturm von Gundi Mertens, stellvertretende Vorsitzende des Staufersaga Vereins. Josef Stampfer, Rolf Friedel und Konni Mangold waren fleißige Helfer, um den Fünfknopfturm aus dem Winterschlaf zu wecken. Im Turm können alle fünf Etagen mit den verschiedenen Ausstellungen besichtigt werden. Geöffnet ist samstags und sonntags von 11 Uhr bis 17 Uhr ab 14. Mai bis 2. Oktober 2023.

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