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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Sittliche Bedenken gegen Schießtalsee Gmünd

Foto: Archiv

Vor 90 Jahren legten Moralapostel im Gmünder Rathaus noch ihr Veto gegen eine moderne gemischtgeschlechtliche städtische Badeanstalt am Schießtalsee ein. Erst 20 Jahre später gab’s endlich den feierlichen Eröffnungs-„Beckensitz“ des Oberbürgermeisters.

Freitag, 12. Mai 2023
Thorsten Vaas
46 Sekunden Lesedauer

An diesem Wochenende wird in Schwäbisch Gmünd nicht nur die Eröffnung der Freibadsaison gefeiert, sondern ganz besonders auch die Reaktivierung des Schießtalsees als Badegwässer. Das Bud Spencer Bad wird sozusagen zum Gmünder Seebad, was auch eine Rückkehr zu den Wurzeln der Freibadanlage bedeutet. Bei Generationen von Gmündern ist das Schießtal verbunden mit vielen sonnigen Erinnerungen. Mit einer Dauer– und Geschwisterkarte ab 6.50 Mark hieß der Badeort im Sommer über: Schießtal!
Der Weg zum Schießtal-​Freibad war zunächst gar nicht lustig, sondern kommunalpolitisch bierernst: Während es heute um Fragen zu Wasserqualität und Naturschutz geht, hatte vor 90 Jahren Oberbürgermeister Karl Joseph Lüllig bei der Vorlage der Pläne für Bau einer Badeanstalt am Schießtalsee im Gemeinderat mit schweren moralischen Bedenken zu kämpfen. Das Vorhaben der Einrichtung eines gemischtgeschlechtlichen Badesees erschien damals im katholisch geprägten Gmünd Moralaposteln im Rathaus offenbar mit der Angst vor teuflischen Umtrieben verknüpft.

Mehr über die Geschichte lesen Sie am Samstag in der Rems-​Zeitung.

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