E-​Berg: Große Hilfsbereitschaft für Flüchtlingsunterkunft

Lorch

Foto: gbr

Im Juni ziehen die ersten Menschen aus der Ukraine in der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Elisabethenberg Waldhausen ein. Ehrenamtliche Helfer haben sich nun im evangelischen Gemeindehaus hierzu informiert.

Freitag, 19. Mai 2023
Thorsten Vaas
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Bürgermeisterin Martina Funk begrüßte die Versammelten im Namen der Stadt und freute sich über den regen Zuspruch. Als Vertreterin des Landkreises berichtete Andrea Daniel vom Fachbereich Integration und Versorgung über den aktuellen Stand der Planungen. Derzeit seien viele Handwerker dabei, die zukünftige Gemeinschaftsunterkunft herzurichten. Ab Juni werden nach und nach die ersten Familien auf dem Elisabethenberg einziehen. In einem ersten Schritt sollen bis zu 60 Personen in der Gemeinschaftsunterkunft wohnen. Es handele sich bei den Gemeinschaftsunterkünften um eine Zwischenstation für die Geflüchteten. Den Erfahrungen nach dauere der Aufenthalt bis zu sechs Monaten. Wegen der exponierten Lage der Einrichtung auf dem Elisabethenberg sei vormittags und nachmittags jeweils eine Shuttle-​Verbindung zu den öffentlichen Einrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten vorgesehen.
Die Besucher konnten dann die neue Wohnheimleitung, Sandra Wendisch, und die Sozialbetreuerin Evelyn Maier, kennenlernen. Wendisch hat dabei auch die Aufgabe, erste Ansprechstation für Rückmeldungen und Anregungen aus der Bevölkerung und der Nachbarschaft zu sein. Maier wird sich um alle sozialen Belange und um die Organisation von Anträgen und Hilfen für die Geflüchteten kümmern.
Die regionale Ehrenamtskoordinatorin des Landratsamtes, Christine Ulm, stellte dann die Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche dar. So bekäme jeder Ehrenamtliche einen speziellen Ansprechpartner, weil die Erfahrung zeige, dass die Erlebnisse in der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe sowohl erfüllend als auch belastend sein können. Mit jedem Helfer werde ein Erstgespräch geführt, um seine Interessen und Fähigkeiten und den Bedarf der Hilfsangebote aufeinander abzustimmen. Es werde dann eine formelle „Ehrenamtsvereinbarung“ abgeschlossen. Damit seien Helfer auch auf dem Weg zu ihren Einsätzen versichert.
Oft ging es bei der Informationsveranstaltung um die Sprache. Bisher seien die meisten ukrainischen Geflüchteten russisch sprechend. Das Erlernen der deutschen Sprache sei entscheidend, um sich hier zurecht zu finden. Dabei sei es für Helfer entscheidend, mit dem Herzen bei der Sache zu sein, mit Händen und Füßen und der Übersetzungsapp. Die Frage nach Bedarf in den Kindergärten wurde zurückhaltend beantwortet. Die bisherige Erfahrung zeige, dass die Mütter ihre Kinder nach der Flucht und dem Ortswechsel nicht gerne sofort wieder in eine Fremdbetreuung geben. Stattdessen sei es wichtig, in der Einrichtung Spielangebote vorzuhalten und dabei auch den Spracherwerb zu fördern.
Informiert wurde auch über einen Spendenaufruf für ein „Notfall-​Erstpaket“. Darin sollten Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Öl oder Reis usw. enthalten sein, um für die neu ankommenden Menschen für die ersten zwei Tage nach Ankunft den täglichen Bedarf zu sichern. Sammelstellen richte die Stadt ein.