Verschollenes Gemälde in der Stadtbibliothek
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Mehr als 200 Jahre lang war es vergessen, verschwunden, versteckt im Museumsdepot: das „Pfingstwunder“, ein besonderes Gemälde, das inzwischen aufwändig restauriert wurde. Nun ist es erstmals wieder öffentlich zu sehen. In der Gmünder Stadtbibliothek.
Samstag, 20. Mai 2023
Thorsten Vaas
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„Es hat genau den richtigen Ort erhalten“, sagte die ehemalige Gmünder Museumsleiterin Gabriele Holthuis, die in das Werk des unbekannten Künstlers einführte, es künstlerisch und kompositorisch den Besucherinnen und Besuchern am Samstag erschloss. Sie sahen erstmals das „Pfingstwunder“ mit den Aposteln, Maria und der Heilig-Geist-Taube, dessen Entstehungszeit Holthuis auf 1650 bis 1700 datierte. Auffallend sei die dominierende Farbgebung in braun, rot, blau mit italienischen und flämischen Einflüssen.
Einer der wenigen, die das Bild im unrestaurierten Zustand gesehen haben, ist Münsterpfarrer Robert Kloker. Schon da habe er gewusst, wann es enthüllt werden sollte: zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Er charakterisierte die abgebildeten Figuren, ordnete sie in den Zusammenhang ein und zitierte Philippus: „Komm und sieh!“ Was man als Aufforderung verstehen könnte, sich das Ölgemälde einmal selbst in der Stadtbibliothek anzuschauen, wo am Samstag neben Oberbürgermeister Richard Arnold Ulrich Majocco vom Gmünder Museumsverein Robert Dinser zum Fund und der Restaurierung gratulierten. „Lob ist die stärkste Form der Bitte“, sagte Majocco. Auf dass sich Robert Dinser weiterhin unermüdlich der Stadtgeschichte widme.
Die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek Dienstag bis Freitag von 10 bis 18, samstags von 9.30 bis 14 Uhr. Montags ist geschlossen.