Südstadttreff Gmünd: Erneuerbare Energien nutzen

Schwäbisch Gmünd

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Der Förderverein Südstadt lud am Mittwoch zu einem Informationsabend übers Energiesparen und die Nutzung alternativer Energien ins Südstadtbüro ein. Diplomingenieur Oliver Rabauer gab Tipps zum Energiesparen und diskutierte die Möglichkeiten mit erneuerbaren Energien Geld zu sparen.

Donnerstag, 25. Mai 2023
Thorsten Vaas
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Rabauer ist Projektmanager für erneuerbare Energien. Seine Fachkompetenz will er nicht nur Unternehmen, sondern auch Bürgern zur Verfügung stellen. Er vermittelte an dem Abend physikalisches Grundwissen und Fakten zum Energieverbrauch.
Der jährliche Primärenergieverbrauch ging seit dem Jahr 2000 grundsätzlich zurück. Er sank von rund 14.500 Peta Joule auf 12.000 Peta Joule im Jahr 2022. Ausgeschrieben sind das Zahlen mit 15 Nullen. Dieser Rückgang hinge besonders mit der Entwicklung energiesparender Geräte zusammen.
2022 wurden 35 Prozent durch Erdöl, 23 Prozent durch Erdgas, 19 Prozent durch Kohle, 3 Prozent durch Kernenergie und 17 Prozent durch erneuerbare Energie erzeugt. Etwa 1 Prozent musste von außen in Form von Strom zugekauft werden. Zur Veranschaulichung erklärte Rabauer: „Der große Brombachsee mit seinen 0,14 Quadratkilometern Wasserinhalt entspräche der Menge Öl, die 2022 verbraucht wurde.“ Nur zu rund 30 Prozent der in Deutschland erzeugten Energie stammt aus heimischen deutschen Quellen. Davon sind bereits 55 Prozent erneuerbare Energie.
Rabauer fragte: „Wer verbraucht diese Energie? Sie werden überrascht sein: Rund 28 Prozent werden in den privaten Haushalten verbraucht. Etwa gleichviel verbraucht der Verkehr. Die Industrie benötigt nur ein Prozent mehr. Der Rest von 16 Prozent fallt auf Handel– und Dienstleistungsgewerbe.“ Draus folgt für ihn, dass durch Veränderung des Energieverhalten der Einzelnen in der Summe große Veränderungen möglich sind. „Es ist sinnvoll Energie zu sparen und das schont den Geldbeutel.“
Beim Stromverbrauch entfallen rund 28 Prozent auf die Informationstechnik. Um den Stromverbrauch zu reduzieren gab er folgende Tipps: LED Lampen verbrauchen 80 Prozent weniger Strom als alte Glüh– oder Neonlampen. „Gönnen Sie ihren Geräten eine Pause. Durch das dauernde Standby eines Fernsehers entstehen Stromkosten von rund 60 Euro im Jahr.“ Im Kühlschrank seien 7 Grad Celsius und im Gefrierschrank –18 Grad Celsius ausreichend. „Dies können erste Schritte zu Ihrem persönlichen Energie– und Geldsparprojekt sein“.
Die nächsten Schritte seien weniger kostenpflichtige Energien zu nutzen und sich soweit wie möglich selbst mit Energie aus Sonne und Wind zu versorgen. Rabauer diskutierte mit den Teilnehmenden über Balkonkraftwerke und kleine Windkraftanlagen. Beides seien sinnvolle Investitionen. Ein Balkonkraftwerk mache sich nach zwei bis drei Jahren bezahlt, auch wenn der eingespeiste Strom nicht vergütet würde. Für Eigenheimbesitzer sei die Solaranlage auf dem Dach und ein Stromspeicher ein sinnvolles Projekt. Als weitere Option sei die Gründung einer Bürgeranlage durch eine Energiegenossenschaft eine Zukunftsvision.
Rabauer bot die Gelegenheit persönlich Fragen zu besprechen. Die Dämmung eines Hauses und die Frage, wann man alte Geräte durch neue ersetzt waren dabei Themen. Am Ende meinte ein Teilnehmer: „Schade dass angesichts dieses wichtigen Themas nur so wenige gekommen sind.“ Rabauer betonte, dass er im Verein weiter als Ansprechpartner zur Verfügung stehe, zumal er jetzt selbst in der Südstadt lebe.“ Mit Fragen und Anregungen kann sich jeder an die Stadtteilkoordinatorin Birgit Klein wenden.