Schauort Lorch: Beseelt von Geschichte und Kultur

Lorch

Foto: hs

Lorch ist Staufer– und Klosterstadt und dank der außergewöhnlichen Siedlungskontinuität seit der Römerzeit sowie dank der großen Dichterfürsten Friedrich Schiller und Eduard Mörike auch viel mehr. Eine Führung durch die Stadt öffnet den Blick für die reiche Vergangenheit.

Sonntag, 28. Mai 2023
Franz Graser
79 Sekunden Lesedauer

Lorch-​Liebhaber wissen: Man sollte mehrere Tage Zeit für Touren zu Fuß oder per Fahrrad investieren, um den kulturellen Reichtum der Stadt und die Landschaft der Umgebung kennen zu lernen.
Die Geschichte der Stadt beginnt um 150 nach Christus, als das römische Imperium in den Provinzen Rätien und Obergermanien seine Grenzen nach Norden verschob. Viele Funde berichten von einer römischen Siedlung, die ein Kohortenkastell für etwa 500 Mann zum Mittelpunkt hatte. Ganz erstaunlich ist von da an die Siedlungskontinuität: Die evangelische Stadtkirche steht mitten im Kastellgelände. Rundherum breitet sich die Innenstadt aus, wo in gut 250 Meter Entfernung zum Kastell bei Ausgrabungen Spuren der Zivilsiedlung gefunden wurden.
Der Stauferherzog Friedrich I. gilt als Gründer des Klosters Lorch. Unter der Obhut von Benediktinermönchen bestimmte er das Kloster zur Grablege des Herrschergeschlechts. Gewiss erinnern sich viele Mitwirkende und Zuschauer der Staufersaga ergriffen an die Szene, als Königin Irene von Byzanz nach ihrem Tod mit einem großen Trauerzug vom Hohenstaufen ins Kloster Lorch überführt wurde, wo sie als bekannteste Stauferin noch heute in der Klosterkirche ruht. Aber auch die schwäbischen Dichter Friedrich Schiller und Eduard Mörike lebten eine Zeitlang in Lorch.

Auch die Umgebung der Stadt hat viel zu bieten: Die Schelmenklinge, die nur etwa einenhalb Kilometer vom Lorcher Ortskern entfernt liegt, bietet eine verspielte Wunderwelt aus Wasserspielen, die insbesondere Kinder anzieht. Beim Stichwort Wasser war das protestantische Lorch dem katholisch geprägten „großen Vorort“ Schwäbisch Gmünd zudem ein einem Punkt deutlich voraus. Und auch bei einer Apollo-​Mondmission spielte das Remstalstädtchen eine Rolle. (Text: hs)

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