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Ostalb: Immer mehr Allergiker — Klimawandel verlängert Pollen-​Saison

Foto: S. Hofschlaeger /​pix​e​lio​.de

Wenn die Winter wärmer werden und sich das Frühjahr oft schon wie der Sommer anfühlt, wacht die Pflanzenwelt früher auf. Mit Folgen für Pollen-​Allergiker: Für sie wird die „Verschnaufpause“ zum Durchatmen immer kürzer. Laut AOK haben Pollen-​Allergien im Ostalbkreis zwischen 2017 und 2021 um 18 Prozent zugenommen.

Montag, 29. Mai 2023
Benjamin Richter
1 Minute 19 Sekunden Lesedauer

Nach Angaben des Robert-​Koch-​Instituts wird bei 15 Prozent der Erwachsenen im Laufe ihres Lebens ein Heuschnupfen diagnostiziert. Frauen sind mit 16,5 Prozent häufiger betroffen als Männer (13 Prozent).
In Ostwürttemberg nahmen die ärztlichen Behandlungen bei AOK-​Versicherten im Zeitraum von 2017 bis 2021 um 17,8 Prozent zu. Im Ostalbkreis stieg die Zahl der Betroffenen in diesem Zeitraum um 18,7 Prozent.
Bei Kindern ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. Neun Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden aktuell an Heuschnupfen. Damit ist laut RKI die Zahl der Kinder mit Heuschnupfen unverändert hoch geblieben.
Im Jahr 2021 wurden in Baden-​Württemberg 39.691 AOK-​versicherte Kinder und Jugendliche deswegen behandelt. In Ostwürttemberg waren es 1746 AOK-​versicherte Kinder und Jugendliche. In Ostalbkreis waren es 1192.
Durch den Klimawandel verlängert sich die Pollensaison. „Neue Arten wie Ambrosia und Götterbaum können sich zunehmend ausbreiten und immer größere Bedeutung für Allergiker gewinnen“, so Prof. Jan C. Simon, Direktor des Universitätsklinikums Leipzig für Dermatologie, Venerologie und Allergologie.
„Bei Pollenallergien zeigen sich die Symptome immer dann, wenn die jeweiligen Auslöser in hoher Konzentration auftreten. Dies ist meist mit Beginn der wärmeren Jahreszeit der Fall. Wichtig zur Vorbeugung ist es, die Allergene zu meiden,“ verdeutlicht AOK-​Ärztin Dr. Knapstein.
Zur Behandlung könne eine Reihe von Medikamenten eingesetzt werden. Gut belegt sei auch die Wirksamkeit der spezifischen Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Ziel ist es, das Immunsystem an die allergieauslösenden Stoffe zu gewöhnen und den Verlauf der allergischen Erkrankung günstig zu beeinflussen.
„Doch damit die Therapie dauerhaft hilft, muss sie über Jahre hinweg konsequent durchgeführt werden“, ergänzt die Ärztin. Hier sollte immer ein Arzt zu Rate gezogen werden.

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