Gmünd: Theologen und Friedensforscher diskutieren Pazifismus in Kriegszeiten
Foto: Wolfgang Schlupp-Hauck
Wie lautet die richtige Reaktion auf den russischen Angriffskrieg? Die Leitfrage „Pazifismus am Ende oder neu gefordert?“ diskutierten Podiumsgäste und Publikum im Congress-Centrum Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd kontrovers. Rund 150 Interessierte wohnten der intensiven, aber fairen Debatte bei.
Dienstag, 30. Mai 2023
Benjamin Richter
55 Sekunden Lesedauer
Der Ukraine-Krieg dauert bereits mehr als ein Jahr. Ein Ende des Blutvergießens ist nicht absehbar. Waffenlieferungen haben Konjunktur. Der Pazifismus und der Ruf nach Verhandlungen sind in Verruf gekommen.
Zwei hochrangige Theologen und zwei Spitzenvertretrinnen von Friedensverbänden diskutierten nun auf Einladung der Katholischen Erwachsenenbildungswerks (keb) im Gmünder Stadtgarten die Frage: „Pazifismus am Ende oder neu gefordert?“
Die Leiterin des keb, Ana de Requesens Moll, stellte in ihrer Begrüßung die Frage: „Wie hat der Ukraine-Krieg in Deutschland den Pazifismus beeinflusst?“ Dr. Andreas Benk, Direktor des Ökumenischen Instituts an der Pädagogischen Hochschule Gmünd, moderierte die Podiumsdiskussion.Der Theologe Dr. Franz-Josef Bormann erklärte, er sehe keine Verpflichtung zum generellen Pazifismus aus der christlichen Tradition. Die Bergpredigt ziele auf den persönlichen Bereich ab. Der russische Angriff, so Bormann weiter, erfülle alle Kriterien eines ungerechten Krieges, während die Ukraine das moralische Recht habe, sich gegen den Angreifer zu verteidigen.
Wie die weiteren Podiumsgäste die Rolle des Pazifismus in der aktuellen Lage einordneten und welchen Appell sie an die Politik richteten, lesen Sie am Dienstag in der Rems-Zeitung. Die vollständige Ausgabe ist auch digital im iKiosk erhältlich.