So Ebbes: Geschmackstest
Symbol-Foto: fleisa
Wenn der Kollege Bonbons mitbringt, so müssen diese selbstverständlich verkostet werden. Die teils ausgefallenen Geschmacksrichtungen lassen Erinnerungen wach werden…
Mittwoch, 19. Juli 2023
Sarah Fleischer
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„Bringst du mir was mihiiit?“ Eigentlich war dieser, mit schönster Kleinmädchen-Stimme vorgetragene Satz als Scherz gegenüber dem Kollegen gemeint, der einen Termin in einem Süßwarenladen hat. Beide lachen also und dann – Schwamm drüber. Denkt man. Als besagter Kollege ein paar Stunden später zurückkehrt, hat er tatsächlich eine kleine Tüte gemischte Bonbons in allen Regenbogenfarben und Geschmacksrichtungen dabei, die er einem grinsend überreicht. Man fühlt sich – buchstäblich – wie das Kind im Süßigkeitenladen und verteilt die zuckrige Pracht natürlich auch an die anderen Kollegen. Welches Bonbon nach was schmeckt, lässt sich nicht mit bloßem Auge erkennen, da auch sehr exotische Sorten darunter sind. Prompt fällt einem wieder ein, dass der kleine Bruder einem vor Jahren ebenfalls eine gemischte Tüte Bonbons dieses Herstellers geschenkt hatte. Auch hier wurde großzügig mit der Familie geteilt und ein Rätselraten gestartet, welches Bonbon wie schmecken könnte. Nicht immer wurden dabei alle glücklich. Die Mutter greift nach einem dunklen Bonbon, in der Annahme, es handele sich um eines mit Colageschmack – dabei ist es Salzlakritze. Sie hasst Salzlakritze. Der Bruder selbst erwischt ein Waldmeisterbonbon – gehört nur leider zu der Hälfte der Menschheit, die das grüne Kraut nicht ausstehen kann. Man selbst entscheidet sich für eine grün-rot gestreiftes Exemplar und vermutet Erdbeere oder Apfel dahinter. Das Brennen im Mund belehrt einen eines Besseren. Kann ja auch keiner ahnen, dass jemand tatsächlich Chili-Kirsch-Bonbons herstellt.
Diesen und weitere Artikel finden Sie am Mittwoch in der Rems-Zeitung.