Gmünd: Als aus dem Schlachthof ein Modepark wurde
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Der aus Backsteinen gemauerte Schornstein machte den Gmünder Schlachthof in der Remsstraße schon von Weitem erkennbar. Übergangsweise wurde in den Räumen ein Club eingerichtet und nach dem Abriss der Modepark Röther gebaut. Gmünd damals und heute — eine RZ-Serie.
Montag, 24. Juli 2023
Benjamin Richter
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Schlachthöfe haben oft etwas Tristes an sich – selbst für jene Menschen, die gerne Fleisch und Wurst essen. Die stellenweise vom Ruß der Dampflok-Ära verschmutzten Backsteinmauern des Gmünder Schlachthofs machten da keine Ausnahme.
Dieser älteste Teil wurde schon 1876 gebaut – im typischen Stil der Gründerzeit und der frühen Industrialisierung. Es war jene Zeit, in der unter Bismarcks Regie ab 1871 das wilhelmische Kaiserreich in Deutschland der Kleinstaaterei ein Ende bereitet hatte. Es herrschte überall Aufbruchstimmung.
Die Gmünder Metzger hatten sich in jenen Tagen zu einer Genossenschaft formiert und waren offensichtlich stolz auf ihren Schlachthof. Dessen Architektur war nämlich im 19. Jahrhundert keineswegs trist und auch kein schmuckloser Zweckbau, sondern demonstrierte durch dekorative Elemente an der Fassade das Selbstbewusstsein des Berufsstands.Warum der Gmünder Schlachthof im vergangenen Jahrhundert mehrmals erweitert wurde und wie seine Ära schließlich zu Ende ging, lesen Sie am Montag in der Rems-Zeitung. Die ganze Ausgabe gibt es auch online im iKiosk.