So ebbes: Im Ostalbkreis muss alles rund laufen
Symbol-Bild: gbr
Ein Tippfehler ist beim Schreiben unter Zeitdruck schnell passiert. Meistens merkt man ja den Lapsus noch rechtzeitig vor einer Veröffentlichung oder vor dem Abschicken seiner Post. Leider nicht immer. Was allerdings ein Tippfehler mit dem Klimaschutz und einer erfolgreichen Kreisverwaltung zu tun hat, erklärt das aktuelle „soebbes“ der RZ!
Freitag, 07. Juli 2023
Gerold Bauer
1 Minute 8 Sekunden Lesedauer
Man male sich im Geiste folgendes Szenario aus: Im Kreistag steht der Klimaschutz auf der Tagesordnung – und während die Kreisrätinnen und Kreisräte brav zu Fuß oder mit dem Fahrrad das Ostalbkreishaus ansteuern, rollt Landrat Dr. Joachim Bläse mit einem riesigen amerikanischen Geländewagen an ihnen vorbei und lässt durch einen kräftigen Tritt auf das Gaspedal den V-8-Big-Block-Motor so richtig blubbern. Aber keine Angst, das ist alles nur Fantasie – in Wahrheit fährt das Oberhaupt des Ostalbkreises schon längere Zeit ganz brav und klimagerecht als Privatwagen ein eher bescheidenes Elektro-Auto. Und wenn man sich überlegt, dass der Landkreis in den nächsten Jahren viele Millionen Euro für den Bau von Radwegen ausgeben will, passt auch die politische Großwetterlage in der Schaltzentrale der Ostalb-Macht zum Zeitgeist. Man könnte es natürlich noch ein Stück weiter treiben und Bläses offizielle Amtsbezeichnung den Forderungen nach einer Mobilitätswende anpassen. Ein noch rechtzeitig korrigierter Tippfehler hat dieser Tage jenen Schritt bereits vorweg genommen und aus dem „Landrat“ kurzerhand einen „Landrad“ gemacht. Das würde auch sonst irgendwie ganz gut passen, denn von Dr. Bläse wird ja erwartet, dass er in seinem Job am großen Rad dreht und dass durch sein Zutun zwischen Ries und Remstal sowie zwischen Schwäbischer Alb und Schwäbischem Wald immer alles so richtig rund läuft – wie es sich für einen Kreis ja auch buchstäblich gehört. (gbr)