Wissen: Grabfund in Spanien: vermeintlicher Anführer war Frau
Symbol-Foto: Florentine /pixelio.de
Aufgrund kostbarer Beigaben wie Bernstein und Kristallen hatte man vor Jahren gedacht, es handle sich um die Ruhestätte eines Mannes. Neuste Analysen lassen nun andere Schlüsse zu.
Samstag, 08. Juli 2023
Sarah Fleischer
43 Sekunden Lesedauer
Bernsteinperlen, Bergkristalle, Elfenbein. Als 2008 in einer jahrtausendealten Grabstätte in Südspanien solche Kostbarkeiten gefunden wurden, gingen Forscher wie selbstverständlich davon aus: Es muss ein Mann sein, der hier beerdigt wurde. Doch nun zeigen Analysen eines Zahns aus dem prachtvollen Grab in Valencina bei Sevilla in Andalusien, dass es kein Anführer ist, der dort bestattet wurde. Es ist eine – womöglich gesellschaftlich hochgestellte – Frau, wie ein Forschungsteam im Fachjournal „Nature Scientific Reports“ berichtet.
„Häufig dominieren Bilder, wonach in der frühesten Epoche der Menschheitsgeschichte sämtliche Führungspositionen von Männern besetzt gewesen seien“, sagte Katharina Rebay-Salisbury vom Österreichischen Archäologischen Institut der Österreichischen Akademie für Wissenschaften (ÖAW) und der Universität Wien. „Mit diesem Fund werden viele unserer Geschlechterstereotypen über Bord geworfen.“
Wie die Forscher nun herausfanden, dass es sich um eine Frau handelt und wie dies unser Wissen über die Menschheitsgeschichte verändert, steht am Samstag auf der Wissensseite der Rems-Zeitung.